Telekom-Chef Tim Höttges schüttelte hierzu in einer Quartalszahlen-Pressekonferenz seines Konzerns in der vergangenen Woche nur den Kopf. "Das Narrativ von kleinen Anbietern, die von der großen Telekom überbaut werden, zieht meines Erachtens nicht." Mancherorts ist es nach Darstellung von Höttges anders herum: So habe die Eon-Tochter Westconnect vor einigen Wochen angekündigt, in Bonn, wo die Telekom längst präsent sei mit FTTH, Glasfaser zu überbauen. "So ist es nun mal mit dem Wettbewerb", sagte Höttges. "Wir lassen uns davon nicht beirren und wir werden deswegen nicht aufhören, unsere Infrastruktur hier in Bonn auszubauen."
Unterdessen belegen Zahlen der Bundesnetzagentur, dass der FTTH-Ausbau in Deutschland zügig voran kommt. Ende 2022 lagen Glasfaser-Kabel in Reichweite von 13,1 Millionen Haushalten. Das waren 4,2 Millionen Haushalte mehr als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2020 entspricht das einer Verdopplung. Grob gesagt zwei Drittel der Haushalte in Deutschland haben aber noch keinen FTTH-Zugang.
Die Netzagentur-Zahlen zeigen allerdings auch, dass es bei der Nachfrage noch reichlich Luft nach oben gibt. Denn viele Bürger verzichten auf die relativ teuren Glasfaser-Verträge und sind stattdessen über andere Technologien online, ob über Telefonleitungen (VDSL) oder Fernsehkabel. Von den bis Ende 2022 verfügbaren Glasfaser-Anschlüssen war nur ein Viertel (26 Prozent) aktiviert.