1993 zogen erstmals Russland-Deutsche in eigens für sie gebaute Häuser. Nahezu zehn Jahre lief die Integrationsarbeit in ruhigen Bahnen, bis 2003 durch einen Mord eines Neubürgers an einem Einheimischen die Stimmung kippte. Um den sozialen Frieden wieder herzustellen, wurden unter maßgeblicher Beteiligung von Longares-Bäumler zahlreiche Projekte gestartet. Dazu gehörten ein Jugendtreff, Kulturfeste und eine internationale Kochgruppe. Daraus entstanden zwei Rezeptbücher. Im Buch „Gerichte mit Geschichte“ garnieren die Teilnehmer ihre Integrations- und Lebensgeschichte mit ihrem Lieblingsrezept.
2008 gründete sich mit dem Schwerpunkt Integrationsarbeit das Sozialraumteam mit Madeleine Nordhaus, Stefanie Noll, Christian Porsch und Dolores Longares-Bäumler. Das Quartett erhielt 2011 den Integrationspreis vom Bezirk. Ein Highlight des Teams waren die Integrations- und Familiensporttage mit dem TSV Kirchenlaibach.
Trotz der gelungenen Integrationsarbeit in den letzten drei Jahrzehnten, werde sie wohl nie zu einem Ende kommen, prognostiziert Longares-Bäumler. „Integration ist ein wechselseitiger Prozess und wird immer dort ein Thema sein, wo sich Menschen verschiedener Nationalitäten begegnen.“ Das ist bis heute der Fall. Aktuell konzentriert sich die Integrationsarbeit auf Flüchtlingsfamilien mit circa 45 Personen.
Longares-Bäumler dankt denjenigen, die ehrenamtlich bei allen Aktionen Gewehr bei Fuß standen sowie den Mitarbeitern der Rathausverwaltung sowie den Bürgermeistern und dem Gemeinderat. „Speichersdorf hat eindrucksvoll bewiesen, dass Integration gelingen kann, wenn alle zusammenhalten und zusammenarbeiten“, so Longares-Bäumler. Nach Corona hofft sie auf eine Neuauflage des Festes der Kulturen und einer Mitwirkung beim Bürgerfest 2022.