Influenza Grippewelle bringt Klinikum Bayreuth an seine Grenzen

Von Sina Rees
Symbolfoto: Maurizio Gambarini/dpa Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Das Grippevirus hat das Bayreuther Klinikum noch immer im Griff. Über das Wochenende hat sich die Situation zwar leicht entspannt. Doch auch am Montag gab es kaum freie Betten und noch immer waren viele Mitarbeiter erkrankt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Am Freitag hatte das Klinikum gemeldet, dass alle 730 Betten belegt seien. „Die Lage hat sich über das Wochenende leicht entspannt“, sagt Frank Schmälzle, Pressesprecher des Klinikums. Auch deshalb, weil die Aufforderung an die Bevölkerung, die Notaufnahme zu meiden, wenn es nicht zwingend nötig sei, gewirkt hätte. Trotzdem sei das Krankenhaus auch am Montag noch fast voll belegt.

Patienten mit Influenza müssen isoliert werden

Grund für die volle Belegung sei die Influenza-Saison, sagt Schmälzle. Patienten, die sich den Influenza-Virus eingefangen haben, müssten von den anderen Patienten isoliert und in einem eigenen Zimmer untergebracht werden. Was bedeute, dass „pro Zimmer zwei bis drei Betten nicht belegt werden können“, sagt der Pressesprecher. Besucher müssen wie das Pflegepersonal auch hohe Hygienemaßnahmen einhalten. Sie dürfen nur mit Mundschutz, Haube und Krankenhauskittel das Zimmer der Patienten betreten.

Momentan befinden sich im Klinikum 26 Patienten, die sich mit dem Influenza-Virus infiziert haben. Seit Beginn der Grippe-Saison im November seien es laut Schmälzle schon 253 Patienten, die wegen des Grippevirus im Klinikum behandelt wurden.

Impfstoff sollte heuer gut wirken

Der Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie, Dr. Sven Schimanski sagt, dass es sich in diesem Jahr um den Influenzatypen A handle. Im Gegensatz zum letztjährigen Virustypen B habe man aber den Eindruck, dass der Impfstoff dieses Jahr gut wirke. Deshalb rechne man auch damit, dass sich in dieser Grippesaison bis zu zwei Drittel weniger Menschen mit dem Influenzavirus anstecken als im Jahr zuvor. 2017 kamen etwa 900 Patienten, die sich mit dem Virus angesteckt hatten, ins Klinikum. Bis zum Ende der Grippesaison im März erwartet das Klinikum 300 bis 350 Influenza-Patienten.

Nichts geändert habe sich an der Zahl der kranken Mitarbeiter. Am Freitag hatte Pflegedienstdirektorin Angela Dzyck gegenüber dem Kurier gesagt, dass 125 Personen aus der Pflege erkrankt gewesen seien. Diese Zahl habe sich übers Wochenende nicht verringert. Erfreulich sei aber, so Schmälzle weiter, dass die Impfbereitschaft des Klinikum-Personals dieses Jahr besonders hoch sei. „Die Kollegen sind angehalten, sich impfen zu lassen“, sagt der Pressesprecher. Da der Influenza-Virus sich jedes Jahr verändere, sollte man sich auch jedes Jahr wieder neu impfen lassen.

Menschen mit Vorerkrankungen sollten sich impfen lassen

Eine Vorsichtsmaßnahme, die auch die ständige Impfkommission (Stiko) empfehle. Besonders für Patienten mit Grunderkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Problemen oder Lungenerkrankungen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen sei eine Impfung empfehlenswert. Aber auch Personen über 60 Jahre, Schwangeren und Kleinkindern rät die Stiko zur Influenza-Impfung. „Es ist nie zu spät sich impfen zu lassen“, sagt Schmälzle. Schließlich müsse man die Viruserkrankung sehr ernst nehmen.

Auch andere Vorsichtsmaßen können vorbeugen, dass man erst gar nicht mit dem Virus in Berührung kommt. So solle man sich immer gut und lange die Hände waschen. Außerdem solle man möglichst vermeiden mit den Händen die Mundschleimhäute zu berühren und gerade in Grippezeiten versuchen, große Menschenansammlungen zu meiden.

Bilder