Es gibt aber auch innerhalb der EU Sorgen, dass nun große Länder wie Deutschland, die mehr Geld als andere investieren können, den Wettbewerb verzerren könnten. Der Vorschlag der Kommission helfe Deutschland und Frankreich extrem, sagt etwa der Grünen-Europabgeordnete Rasmus Andresen. Sehr vielen anderen Staaten helfe er "eigentlich überhaupt nicht". "Das kann zu mehr Ungleichheit führen", sagte der Sprecher der deutschen Grünen im Europaparlament.
Mehr EU-Mittel für grünen Umbau der Industrie benötigt
Die EU-Kommission geht in ihren Vorschlägen auf diese Debatte ein. Sie betont, dass es mehr EU-Mittel für den grünen Umbau der Industrie brauche. Damit solle eine Verschärfung regionaler Unterschiede vermieden und Lücken zwischen unterschiedlicher Finanzkraft geschlossen werden.
Angelika Niebler, Co-Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament, betonte: "Leider leuchten die heute präsentierten Antworten nur bedingt ein." Die angekündigte weitere Aufweichung der Beihilferegeln dürfe nicht als Entschuldigung für neue Schuldenfonds herhalten. Bernd Lange, Handelspolitiker der SPD, sagt hingegen: "Die Maßnahmen gehen in die richtige Richtung und sind so passgenau gewählt, so dass sie nicht in neuen Handelskonflikten münden werden." Die Vorschläge könnten zum "Gamechanger" werden.
Die Vorschläge der Kommission sollen bei einem EU-Gipfel kommende Woche mit den Mitgliedsstaaten beraten werden. Im März sollen dann Gesetzesvorschläge vorgestellt werden, über die dann wieder die EU-Staats- und Regierungschefs diskutieren sollen.