In Oberfrankens Wäldern Brandgefahr bleibt enorm hoch

red
Rauchen sowie offenes Feuer und Grillen sind in Wäldern von Mai bis Oktober ohnehin verboten. Foto: picture alliance/dpa/Stefan Sauer

Bei der Ernte sind in der Region zuletzt mehrere Feuer ausgebrochen. Doch auch Wanderer und andere sind zur Vorsicht aufgerufen.

 
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In den vergangenen Wochen sind im Gebiet des Amtes für Landwirtschaft Coburg-Kulmbach mehrere Feuer im Zusammenhang mit den Erntearbeiten ausgebrochen. Grund: Die anhaltende Dürre und die hohen Temperaturen sorgen aktuell für akute Brandgefahr. „Der Getreidebestand ist sehr trocken und damit leicht entflammbar. Ein kleiner Funkenschlag kann genügen, um einen Maschinen- oder Flächenbrand auszulösen“, sagt Behördenleiter Harald Weber.

Trockenes Stroh, Spelzen und Spreu gepaart mit wenig bis keiner Feuchtigkeit im Boden und die hohen Umgebungstemperaturen sorgen für extreme Bedingungen. „Das alles in Summe erhöht das Brandrisiko bei den Ernte in Oberfranken“, so Harald Ott von den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirk. Schon heiße Maschinenteile könnten Brände auf der Fläche auslösen.

Von der Trockenheit geht aber nicht nur direkt eine höhere Gefahr aus. Auch indirekt steigt das Risiko: Da das Getreide durch die Dürre nicht so hoch wächst, ist der Strohertrag geringer. Dies wiederum führt dazu, dass näher am Boden gedroschen werden muss. Die Folge: Es geraten mehr Steine in den Häcksler, die Wahrscheinlichkeit für Funkenschlag steigt. „Die Technik ist im Vergleich zu früher zwar sicherer geworden, ein Restrisiko gibt es allerdings immer. Und bei den herrschenden Bedingungen gehen die Landwirte immer mit der Gefahr eines Feuers aufs Feld“, meint Harald Ott. Aufgrund der insgesamt geringen Niederschläge bleibe die Situation bis zum Ende der Erntezeit besorgniserregend.

Viele Bauern treffen bereits Vorsorge, um im Brandfall schneller reagieren zu können. Das AELF Coburg-Kulmbach empfiehlt dies für alle. Güllefässer sollten mit Wasser gefüllt und bereitgestellt werden. Diese fassen mehr Wasser als ein Löschfahrzeug. Zudem sollten die Bodenbearbeitungsgeräte Grubber und Scheinegge fest am Schlepper bleiben, um sie zur Brandbekämpfung einzusetzen. Mit ihrer Hilfe kann die Ausbreitung eines Flächenbrandes gebremst werden.

Die Flächen- und Waldbrandgefahr bleibt nicht nur während der Erntearbeiten hoch. Darum sei die Bevölkerung aufgerufen, weiterhin besonders vorsichtig zu handeln. Rauchen sowie offenes Feuer und Grillen sind in Wäldern von Mai bis Oktober ohnehin verboten. Zusätzlich sollten Zigarettenkippen und Glasflaschen nicht achtlos weggeworfen werden – auch nicht aus dem Auto. Und: Auch nicht auf leicht entzündlichem Untergrund wie trockenem Gras parken.

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