Für den Hauptgeschäftsführer zeigt der Blick auf die Umfrageergebnisse des vergangenen Jahres, dass auch 2019 konjunkturell sehr stark für das oberfränkische Handwerk war: „Der Wachstumsmotor Handwerk läuft weiterhin sehr robust.“ Damit dies auch in den kommenden Jahren so bleibe, sind für Thomas Koller vor allem drei Dinge notwendig, um die Wirtschaftlichkeit der Mitglieder zu sichern: „1. Fachkräfte sichern, 2. Binnenkonjunktur stärken, 3. Bürokratie abbauen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Politik dafür die richtigen Rahmenbedingungen schafft!“
Einschätzungen aus einzelnen Handwerkszweigen:
Insgesamt hat sich die Handwerkskonjunktur zum Vorjahr kaum verändert und bleibt konstant auf sehr hohem Niveau. Die Aussichten für 2020 sind gut.
- Die Bau- und Ausbauhandwerke sind auch dank milden Wetters zum Jahresende nach wie vor wirtschaftlich extrem stark. 97 Prozent bzw. 98,5 Prozent haben eine befriedigende oder gute Geschäftslage. Insbesondere in den Ausbauhandwerken sind die Werte sogar noch besser als in den Rekordjahren 2017/2018.
- Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs haben auch zum Jahresende noch von guten Geschäften berichtet (40 Prozent gut, 44,5 Prozent befriedigend). Allerdings wird – vor allem beim Vorjahresvergleich – deutlich, dass die Eintrübungen in der Industrie in diesem Handwerkszweig ankommen.
- Beim Kfz-Handwerk schlägt diese Entwicklung allerdings nicht durch. Der Werkstattbereich ist gut ausgelastet und auch das saisonale Winterreifengeschäft sorgt für gute Stimmung, die Lage hat sich zum Vorquartal sogar verbessert (34 Prozent gut, 58 Prozent befriedigend).
- Die Konjunktur in den Nahrungsmittelhandwerken bewegt sich auch im vierten Quartal auf hohem Niveau. Allerdings ist der Anteil derer mit einer schlechten Geschäftslage leicht um 3,5 Prozentpunkte gestiegen (14,5 Prozent).
- Auch bei den Gesundheitshandwerken ist die Lage insgesamt gut, aber es gibt bei einem guten Fünftel auch Einbußen. Vor allem überregionale und internationale Konkurrenz verschärften die Marktsituation.
- Im Branchenvergleich beurteilen Friseure und Kosmetiker ihre Geschäftslage üblicherweise etwas vorsichtiger als die übrigen Handwerkszweige. Mit 45,5 Prozent guter und 36,5 Prozent befriedigender Geschäftslage herrscht aber auch hier weiterhin Hochkonjunktur.