Im Fichtelgebirge Alles „Gendergedöns“, oder was?

Wollen im Landkreis Wunsiedel niedrigschwellig über Geschlechterfragen aufklären: Svenja Faßbinder, Sarah-Alena Thoma, Sindy Winkler und Anja Würfl (von links) von der Arbeitsgruppe „Gendergedöns“.                                                            Foto: /Bri Gsch

Eine neue Gruppe ­ will im Landkreis Wunsiedel die Gleichstellung der Geschlechter­ ­vorantreiben. Was dem „Gendergedöns“-Team bisher­ noch fehlt : Männer.

 
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Wie lassen sich Rollenmuster aufbrechen? Mit dem Ziel, Benachteiligung abzuschaffen, hat sich im Landkreis Wunsiedel die Projektgruppe „Gendergedöns“ gebildet. Der Name sei „natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen“, betonen die Gleichstellungsbeauftragte Sarah-Alena Thoma, Svenja Faßbinder von der Jugendarbeit und Johanna Heider von der Kinderschutzstelle im Landratsamt, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Marktredwitz, Anja Würfl sowie Sindy Winkler von der Projektstelle gegen Rechtsextremismus in Bad Alexandersbad.

Offen für alle

Männer sind in diesem Team bisher nicht zu finden. „Zufall“, sagt Svenja Faßbinder und versichert: „Wir verschließen uns in keiner Weise.“ Es gehe um die Sache, nicht ums Geschlecht. Das Team sei offen für alle, die sich beteiligen wollen, und zuversichtlich, bald auch Männer zum Mitmachen bewegen zu können.

Gegen Diskriminierung

Die Kampagne wolle niedrigschwellig über Geschlechterfragen aufklären, um Diskriminierung aufgrund von Identität oder sexueller Ausrichtung abzubauen – egal, ob Frauen oder queere Menschen betroffen seien.

Bücher verschenkt

Bisher initiierte „Gendergedöns“ zum Beispiel eine Bücheraktion: Alle Kindergärten, Horte und Jugendzentren im Landkreis bekamen Buchpakete geschenkt, die das Thema Geschlechterrollen altersgerecht behandeln. „Starke Mädchen, starke Jungen: geschlechtersensibel erziehen“ lautete das Motto eines Fachtags der Kinderschutzstelle. Außerdem gab es eine Bodenplakat-Aktion zum internationalen Frauentag sowie einen Diskussionsabend mit dem Film „Die Unbeugsamen“.

Online-Vorträge über die Lebenssituation queerer Menschen in Bayern und über Antifeminismus bei Corona-Verschwörern runden das Programm ab.

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