In Eckersdorf Stadtwerke testen Solar-Straßenlampe

Manfred Scherer (1)
Eckersdorfs Bürgermeisterin Sybille Pichl und die erste Solar-Straßenlaterne an der Hohen Straße. Foto: sche//Manfred Scherer

In Eckersdorf steht die erste von Strom unabhängige Straßenlaterne mit Fotovoltaikzelle. Für die Stadtwerke ein Pilotprojekt.

 
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Dunkler Himmel, dicke Regentropfen – das Wetter passte zum Anlass. An der Hohen Straße bei Eckersdorf testen die Stadtwerke in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eckersdorf mit Beginn der dunklen Jahreszeit die erste von einem klassischen Stromanschluss unabhängige Straßenlaterne. Für die Stadtwerke ist der Testlauf des Geräts ein Pilotprojekt – man will feststellen, in welcher Form man künftig den Kunden in den Kommunen derartige Laternen anbieten kann.

Der Bedarf sei da, bekräftigten Eckersdorfs Bürgermeisterin Sybille Pichl und der Bereichsleiter Netzbetrieb der Stadtwerke, Guido Müller, am Donnerstag.

Pichl sagte, die Installation derartiger Laternen käme für eine Gemeinde wie Eckersdorf an vielen Stellen in Betracht: Wie hier an der Einmündung eines langen Fußwegs aus der Ortsbebauung heraus zum beliebten Fuß- und Radweg an der Hohen Straße. oder an anderen Stellen im großen Gemeindegebiet, die weit entfernt seien zur nächsten Stromleitung. Die Tiefbaukosten zur Verlegung eines Stromanschlusses stünden oft nicht im Verhältnis. Andererseits kämen oft Anfragen von Bürgern, die gerne an bestimmten Stellen eine Erleuchtung hätten. Für die Bürgermeisterin wären Solarstrom betriebene Leuchten wie die an der Hohen Straße die Lösung.

Stadtwerke-Bereichsleiter Müller erklärte das Pilotprojekt: Auf den Betriebshöfen der Stadtwerke und eben hier in Eckersdorf werden mehrere Typen verschiedener Hersteller getestet. Es gehe darum, das Modell herauszufinden, das die beste Leistung bietet. Auf den Betriebshöfen wird mit Sensoren kontrolliert, ob die in den Laternen verbauten Akkus die versprochene Ladekapazität und Lebensdauer haben – und ob die Lampen dann wie programmiert mit beginnender Dunkelheit die zugesagte Lichtleistung abgeben – und das viele Stunden in der Dämmerung und der Nacht.

Die Laterne bei Eckersdorf war bereits im Juli aufgebaut worden. Kostenpunkt für die Stadtwerke: 2500 Euro für die Lampe und weitere 2500 für den Tiefbau. Das Gerät, sagte die zuständige Projekt-Ingenieurin Anna Lebioda, leistet 40 Watt und sei somit stärker als eine konventionelle Straßenlaterne. Der Akku wird während des Tages durch Tageslichteinstrahlung auf das mit Fotovoltaikzellen versehene Lampendach geladen. Die Lampe wird durch eine Zeitschaltung am Abend angeschaltet. Zunächst strahlen die LED-Leuchten mit 20 Prozent Leistung, also mit acht Watt, um dann für vier Stunden eine 100-Prozentige Leistung zu erbringen.

Eine solche Funktionsweise sei von allen in Frage kommenden Herstellern garantiert worden, erklärte Bereichsleiter Müller – es gehe in dem Test nun darum, diese Versprechungen zu überprüfen und ein Modell herauszusuchen, das die Stadtwerke dann ihren Partnern anbieten wollen.

Die Eckersdorfer Laterne kann nicht mit Sensoren überwacht werden. Für die Stadtwerke und auch die Bürgermeisterin kein Problem. Pichl sagte, die Hohe Straße sei so stark frequentiert, dass es von den vielen Fußgängern, Radfahrern oder Hundebesitzern Rückmeldungen für den Fall geben werde, dass die Eckersdorfer Lampe nicht wie versprochen ihre Leistung bringen sollte.

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