In Bundes- und Weltliga Saisonstart der LSG-Segelflieger

Vom Flugplatz am Bindlacher Berg (im Hintergrund) starten die Piloten der LSG Bayreuth zu ihren Bundesliga-Flügen durch ganz Süddeutschland. Am Steuer ist in diesem Fall Manisha Große Verspohl. Foto: Daniel Große Verspohl

Mehrfach haben die Segelflieger der LSG Bayreuth schon Titel in der Bundesliga und sogar in der Weltliga geholt. Ein Ziel für die am Wochenende beginnende neue Saison lässt sich aber nicht ganz leicht formulieren.

 
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Das dritte April-Wochenende markiert alljährlich den Beginn für die Liga-Wettbewerbe im Segelfliegen. Die LSG Bayreuth geht ab dem 15. April wieder sowohl in der Bundesliga als auch in der Weltliga an den Start.

Nach bewährtem Modus geht es darum, in einem Zeitfenster von 2,5 Stunden eine möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeit zu erzielen. Die Piloten müssen dabei Aufwinde und Rückenwinde möglichst gut einschätzen und auch während des Fluges flexibel für die aktuelle Wetterentwicklung bleiben. Gewertet werden schließlich pro Verein die drei besten Piloten eines Wochenendes. Pro Wochenende erhält der schnellste Verein in der Bundesliga 20 Punkte, in der World League 50, der Zweitplatzierte jeweils einen weniger und so fort. Jeder Pilot kann starten, wo er möchte. Zur Wertung wird die Aufzeichnung des Flugschreibers ins Internetportal www.onlinecontest.org geladen.

Die Piloten erreichen dabei nicht selten Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 100 km/h über 2,5 Stunden. Sie sind hierfür meistens sogar deutlich länger unterwegs, sodass die insgesamt geflogene Strecke häufig zwischen 500 und 1000 Kilometern liegt. Für die Bayreuther ist damit der gesamte süddeutsche Luftraum die Wettkampfarena, ebenso wie die angrenzenden Gebiete Tschechiens, Österreichs und manchmal sogar Polens.

2002, 2015 und 2018 konnten die Bayreuther die Bundesliga gewinnen, 2015 und 2018 auch die World League. Bei dieser Weltliga zahlt sich das Prinzip dezentraler Startorte voll aus: Statt national wie in der Bundesliga, werden die Flugdaten eines Wochenendes einfach weltweit in Konkurrenz zueinander gesetzt. Auf diese Weise ist Segelfliegen die einzige Sportart überhaupt mit einer funktionierenden Weltliga.

Schwierig ist für die Bayreuther in diesem Jahr die Formulierung eines Saisonziels. Auf der einen Seite macht es Hoffnung, dass sich im letzten Jahr einige jüngere Piloten wie Frederik Köhne und Sebastian Leber mit mehreren sehr guten Wertungen im Team profiliert haben. Auf der anderen Seite wird sich das Team an mindestens drei Wochenenden nur stark eingeschränkt der Bundesliga widmen können: In den Pfingstferien richtet die LSG die Deutschen Meisterschaften aus, die im Gegensatz zum Liga-Modus ein zentraler Wettbewerb für Einzelpiloten ist – also ein Format, bei dem alle Piloten am gleichen Ort starten und die gleiche Strecke zu umrunden haben. Außer den beiden Bayreuther DM-Teilnehmern Alexander Müller und Uwe Förster wird das gesamte restliche Team am Boden für die Organisation und Abwicklung gebraucht. Daneben sind viele Mitglieder des Bundesliga-Kaders auch als Fluglehrer ehrenamtlich im Einsatz und somit auch tageweise gebunden. Teamkapitän Heiko Hertrich, auf der DM selbst als sportlicher Leiter im Einsatz, formuliert die Erwartungen daher zurückhaltend: „Nicht abzusteigen ist erst mal das Wichtigste und alles Weitere muss das Wetter zeigen.“

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