Was macht der Klimawandel mit der Menschheit?
Der Klimawandel hat die Menschheit schon heute fest im Griff. Die extremen Temperaturen in diesem Sommer sind für jeden spürbar, doch die dramatischen Auswirkungen der von der Menschheit verursachten Erderwärmung gehen noch viel weiter.
„Wir sehen beispiellose Veränderungen überall auf der Welt, die Hitzewellen, die wir in den USA, in Europa und in China sehen, sprengen Rekorde“, sagt Gavin Schmidt, Chef-Klimatologe der US-Raumfahrtbehörde Nasa.
Welche Rolle spielt El Niño?
Für die Effekte könne zudem nicht nur das Wetterphänomen El Niño verantwortlich gemacht werden, das „gerade erst angefangen“ habe. Auch wenn El Niño eine kleine Rolle spiele, sei es „die globale Wärme, so ziemlich überall, vor allem in den Ozeanen“.
El Niño – und sein Gegenpart und La Niña – ist eine sogenannte Wetteranomalie, die Westküste von Südamerika, Südasien und Australien Extremwetter wie Hitze, Frost, Wirbelstürme und Starkregen verursacht. Die Folgen können Dürren, Riesenwellen, Überschwemmungen und Erdrutsche sein.
Bei El Niño kommt es zu einem Auftreten außergewöhnlicher, nicht zyklischer, veränderter Meeresströmungen im sogenannten ozeanografisch-meteorologischen System (englisch: El Niño-Southern Oscillation/Enso) des äquatorialen Pazifiks.
Info: Die Folgen des Klimawandels
Hunger
Nach einer Studie des Weltklimarates IPPC Durch die steigenden Temperaturen nimmt der Nährstoffgehalt der Nutzpflanzen dem Berichtsentwurf zufolge ab. Der Proteingehalt von Reis, Weizen, Gerste und Kartoffeln werde voraussichtlich um 6,4 bis 14,1 Prozent sinken, wodurch fast 150 Millionen Menschen zusätzlich unter Proteinmangel leiden könnten. Auch wichtige Mikronährstoffe, die vielen Menschen auf der Südhalbkugel ohnehin bereits fehlen, werden weniger. Da extreme Wetterereignisse durch den Klimawandel zunehmen, steigt laut IPCC die Gefahr, dass die Ernten in mehreren Kornkammern der Welt gleichzeitig ausfallen. Die Autoren rechnen mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise bis zur Mitte des Jahrhunderts um fast ein Drittel, wodurch weiteren 183 Millionen ärmeren Menschen Hunger drohe.
Wasser
Etwas mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung leidet bereits jetzt unter einer unsicheren Wasserversorgung. Der IPCC legt dar, welche Auswirkungen der Wassermangel in Zukunft haben könnte. Die Berichtsautoren halten es für wahrscheinlich, dass deswegen zwischen 30 und 140 Millionen Menschen in Afrika, Südostasien und Lateinamerika bis 2050 zu Binnenvertriebenen werden könnten.
Krankheitenr
Mit der Erderwärmung breiten sich Mücken und andere Arten aus, die Krankheiten übertragen. Die Hälfte der Weltbevölkerung könnte bis Mitte des Jahrhunderts Krankheiten wie dem Dengue- und Gelbfieber sowie dem Zika-Virus ausgesetzt sein, warnt der IPPC-Bericht. Die Gefahr von Malaria und Borreliose werde zunehmen, außerdem würden klimabedingt mehr Kinder an Durchfallerkrankungen sterben. Auch Krankheiten, die mit schlechter Luftqualität und Ozonbelastung zusammenhängen, werden laut IPCC erheblich zunehmen. Sein Berichtsentwurf weist zudem auf „ein erhöhtes Risiko der Verunreinigung von Lebensmitteln und Wasser durch Gifte im Meer“ hin.