Immer mehr Müll Die Kosten trägt der Steuerzahler

Wenn der Container befüllt ist, stellen Bürger ihre Abfälle schon mal wie hier am Roten Hügel daneben. Andere nutzen die Sammelplätze auch zur Entsorgung von Sperrmüll. Foto: Stephan Schneider

Wertstoffsammelplätze im Bayreuther Stadtgebiet werden gerne auch zum Ablegen von Sperrmüll genutzt. Seit zwei Jahren beobachten Mitarbeiter des Bauhofes eine deutliche Zunahme. Die Entsorgung kostet die Stadt und damit den Steuerzahlern rund 150.000 Euro pro Jahr.

 
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Kein Anschluss unter dieser Nummer: Kurier-Leser Stephan Schneider hat es gut gemeint. Als er auf einem Wertstoffsammelplatz am Roten Hügel den überquellenden Recycling-Container sieht und die Fülle an Dosen, die neben dem Container abgelegt wurden, greift er zum Handy und wählt die aufgedruckte Telefonnummer. Vergebens. Drei Mal habe er vergeblich angerufen, teilt er dem Kurier mit. Und dann aufgegeben.

Anruf führt ins Nirwana

Die aufgedruckte Nummer führt nirgendwo hin, schon gar nicht zu der Entsorgungsfirma, deren Namen auf dem Aufkleber lesbar ist.

Diese Firma mit Sitz in Sachsen sei auch nicht zuständig, sagt Bauhofleiter Bernd Sellheim. Die Container würden von einer deutschlandweit agierenden Entsorgungsfirma geleert, deren Namen und Telefonnummer jedoch nicht aufgedruckt sind. „Wir haben die Firma auf diesen Missstand hingewiesen“, sagt Sellheim. Geändert wurde bisher nichts.

Stattdessen wählen Bürger die Telefonnummer des Bauhofes, um auf überquellende Container und den vermüllten Umgriff hinzuweisen. „Dabei sind wir gar nicht zuständig, sondern der Grüne Punkt. Und der wiederum vergibt die Aufträge an die Entsorgungsfirmen“, sagt Sellheim.

Die Stadt selbst stellt die Standorte zur Verfügung. Insgesamt 72 Wertstoffsammelplätze gibt es.

Tendenz: steigend

Der Beitrag der Stadt, neben der Bereitstellung der Standorte, besteht aus einem zweiköpfigen Team des Bauhofes, das tagtäglich ausschließlich damit beschäftigt ist, Standorte von Müll und Abfall zu säubern. Inklusive Entsorgung koste das die Stadt jedes Jahr 150.000 Euro, sagt Sellheim. Tendenz: steigend.

„Wir haben so viele Entsorgungsmöglichkeiten in der Stadt. Und doch nimmt seit zwei Jahren die Vermüllung der Sammelplätze wieder zu“, betont der Bauhofleiter. Deshalb werden jetzt zwei besonders vermüllte Standorte videoüberwacht. An der Rose- und an der Neckarstraße.

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