Im Rathaus Bayreuth Sprache des Architekten

Skizzen, Zeichnungen, Bilder: Der Architekt Ralf Burger in der Ausstellungshalle im Rathaus Bayreuth. Foto: Ralf Münch

Gedruckte Häuser und ein gemalter Jäger mit Dackel – was sich dahinter verbirgt, ist noch bis 26. Mai in der Ausstellung des Architekten Ralf Burger im Rathaus Bayreuth zu sehen.

 
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Beim Gang durch seine Ausstellung im Neuen Rathaus sagt Ralf Burger: „Heute bin ich fast glücklich damit, was ich alles machen durfte.“ Aber: Es bleibt die kleine Einschränkung. Eine Karriere als Künstler – das wäre sein Traum gewesen. Doch er wurde Architekt. Das hat es Ralf Burger ermöglicht, zu malen, ohne vom Verkauf seiner Bilder leben zu müssen.

Geboren in Prag und aufgewachsen in Selb hat der heute 78-Jährige einen großen Teil seines Lebens in Bayreuth verbracht. Seit 2005 hat er seinen Arbeits- und Wohnsitz im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg. In der Ausstellung im Rathaus Bayreuth, die noch bis 26. Mai zu sehen ist, blickt er zurück auf wichtige Projekte hauptsächlich in Oberfranken, vermischt mit künstlerischen Fantasien.

Als 17-Jähriger gemalt

Zu Beginn des Rundgangs fällt der Blick des Besuchers auf ein Bild mit geradezu kubistischer Formensprache, das Ralf Burger im Alter von 17 Jahren gemalt hat. Ein paar Schritte weiter sieht man einen ziemlich naturalistisch auf eine Hauswand gemalten Jäger samt Dackel - eine Auftragsarbeit aus dem Bayerischen Wald. Der Kontrast zu dem Eingangsbild könnte größer kaum sein. Wo er sich denn heute auf dieser weiten Skala selbst ansiedeln würde? „Irgendwo mittendrin“, sagt Ralf Burger. Immerhin: Sein Jugendwerk hatte er mal für 200 Mark verkauft, und es dann viele Jahre später für 400 Euro zurückgekauft. Doch die Malerei ist im Berufsleben des Architekten nur ein Nebenaspekt. Gleichwohl versuchte er, so gut es geht, beide Bereiche zu verbinden. „Die Zeichnung ist die Sprache des Architekten“, sagt er, wobei er einräumen muss, dass heute die gute, alte Zeichnung mehr und mehr von der dreidimensionalen Darstellung verdrängt wird. „Ich bin noch ein Architekt der alten Schule“, sagt Ralf Burger. Dazu gehörte in den 60er-Jahren auch, dass man erst mal praktische Erfahrungen mit harter Arbeit auf dem Bau sammelte. Das Studium folgte später. Den Beruf des Architekten würde er jedem schmackhaft machen wollen, der mit Begeisterung zeichnet und der bereit ist, sich weiterzubilden.

Gedruckte Häuser

In der Ausstellung sind auch die Pläne einiger Projekte zu sehen, die Ralf Burger in Bayreuth und in Selb realisiert hat. Seit 2005 sind Arbeiten aus dem Alb-Donau-Kreis dazugekommen. Auch im Alter ist für Ralf Burger Weiterbildung ein wichtiges Thema. Seit 2020 gehört er dem Innovativteam „gedruckte Häuser“ an. Was sich dahinter verbirgt, zeigt die Ausstellung.

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