Im Landkreis Wunsiedel 1396 offene Stellen

red
1747 Bedarfsgemeinschaften betreut das Jobcenter derzeit. Foto: Matthias Bäumler

Noch spürt der Arbeitsmarkt wenig von der Energie- und Wirtschaftskrise. Das Jobcenter muss allerdings wieder etwas mehr Menschen betreuen.

 
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Im Landkreis Wunsiedel ist die Zahl der Arbeitslosen im September wieder etwas gesunken. Laut dem Bericht der Agentur für Arbeit waren 38 Menschen weniger betroffen, als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr gab es 28 Arbeitslose mehr.

Die Rechtskreise entwickelten sich unterschiedlich. So waren im Versicherungsbereich, der durch die Arbeitsagentur betreut wird, 47 Personen weniger arbeitslos als im Vormonat und auch noch 84 weniger als im September des Vorjahres.

Im Bereich des Jobcenters Fichtelgebirge gab es jedoch im Vergleich zum Vormonat neun Arbeitslose mehr. Gegenüber September 2021 waren es 112 Männer und Frauen mehr.

Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt seien vom Beginn des Schul- und Ausbildungsjahres geprägt gewesen. Daher habe es saisontypisch mehr Abmeldungen in Arbeit und Ausbildung gegeben. Die meisten jungen Arbeitslosen, die über die Sommermonate gemeldet waren, konnten ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging etwas zurück. Der Arbeitgeber-Service nahm 198 Vermittlungsaufträge entgegen. Das waren 22 weniger als im August. Gegenüber dem Vorjahresmonat gingen aber 38 Stellenangebote mehr ein.

Den größten Bedarf hatte erneut das Verarbeitende Gewerbe quer durch alle Berufsbereiche sowie der Handel. Damit steht im Landkreis Wunsiedel derzeit ein Stellenpool mit insgesamt 1396 Angeboten zur Verfügung.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ging gegenüber dem Vorquartal um 42 leicht auf 29 681 Personen zurück. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es einen beachtlichen Zuwachs von 711 Beschäftigten. Das größte Plus verzeichnete die Arbeitnehmerüberlassung, also die Leiharbeit. Hier waren 355 Männer und Frauen mehr beschäftigt. Mehr Personal als im Vorjahr arbeiteten zudem im Gesundheitswesen, im Gastgewerbe, im Bau, im Bereich Erziehung , Heime, Sozialwesen und Schule und in der Metall- und Elektroindustrie. Der Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Autos verlor mit 69 Personen die meisten Beschäftigten. Ebenfalls weniger Beschäftigte melden das Versicherungs- und Finanzdienstleistungsgewerbe und der Bereich der Energieversorgung. 52,6 Prozent aller Beschäftigten sind Männer, 47,4 Prozent Frauen, 87 Prozent Deutsche, 13 Prozent Ausländer. Vollzeit arbeiten 72,5 Prozent aller Beschäftigten. Fast ein Viertel (24,7 Prozent) aller Beschäftigten im Landkreis Wunsiedel ist 55 Jahre oder älter, 10,1 Prozent sind zwischen 15 und 24 Jahre.

Die Agentur für Arbeit nutzt ein ganzes Bündel von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten, um Menschen vor Arbeitslosigkeit zu bewahren oder sie wieder in Arbeit zu bringen. So waren im September 59 Frauen und Männer in einer sogenannten Aktivierung zur beruflichen Eingliederung, 120 nahmen an einer beruflichen Weiterbildung teil, 31 arbeiteten in einer „beschäftigungsschaffenden Maßnahme“ und 58 waren in einer besonderen Maßnahme zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung beschäftigt.

Das Jobcenter Fichtelgebirge betreute im Juni – dies sind aus rechtlichen Gründen die aktuellsten Daten – 1747 Bedarfsgemeinschaften mit zusammen 3452 Frauen, Männern und Kindern. 1253 der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind Deutsche und 1072 Ausländer. Auch 348 Alleinerziehende bezogen Hartz-IV-Leistungen.

Insgesamt zahlte die Behörde an die 1747 Bedarfsgemeinschaften 1,718 Millionen Euro aus, was einem Durchschnitt von 984 Euro entspricht.

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