Das Finanzministerium weist darauf hin, dass es für externe "Beratungs- und Unterstützungsleistungen" keine einheitliche Definition in den einzelnen Ministerien gebe. Deshalb könne "nicht von einer ressortübergreifenden Vergleichbarkeit der Angaben ausgegangen werden".
Das Engagement von Unternehmensberatern und anderen Experten von außen durch die Bundesregierung ist hoch umstritten. Kritiker meinen, dass der Einkauf von Sachverstand zu teuer und angesichts der mehr als 20.000 Mitarbeiter in den Ministerien auch nicht zwingend notwendig sei. Zudem wird zu großer Einfluss auf die Regierungsarbeit befürchtet.
Die Linksfraktion forderte Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer auf, nun alle Beraterverträge auf den Prüfstand zu stellen und möglichst zu kündigen. "Dieser Weg kann nicht weiter beschritten werden", sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch. Der Linken-Verteidigungspolitiker Höhn nannte die hohen Ausgaben des Verteidigungsministeriums für externe Berater "skandalös". "Frau von der Leyen hat die Bundeswehr zu einem El Dorado für externe Berater gemacht", sagte er der dpa. "Nun stellt sich die Frage, ob Annegret Kramp-Karrenbauer die Goldgräber wieder nach Hause schicken wird."
Der Grünen-Politiker Tobias Lindner warf dem Verteidigungsministerium vor, in "exzessiver Weise" Geld für Berater auszugeben. "Die Hausleitung hat offensichtlich nichts aus dem Skandal gelernt und jegliches Augenmaß verloren", sagte er. Beratung der öffentlichen Hand müsse die Ausnahme bleiben, im Verteidigungsministerium sei sie aber der Regelfall.
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sprach von "horrenden Ausgaben", die eine Respektlosigkeit gegenüber den Soldaten und auch dem Parlament bedeuteten. "Die neue Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer ist in der Pflicht, für schnellstmögliche Transparenz zu sorgen und das Wirrwarr ihrer Vorgängerin aufzuräumen", sagte die Verteidigungsexperten.
Aber auch in der Regierungspartei SPD sorgen die hohen Ausgaben für Unmut. "Wenn die Geldvergabe über eine GmbH gemacht wird, entsteht Intransparenz", sagte der verteidigungspolitische Fraktionssprecher Fritz Felgentreu in der Sendung SWR Aktuell. "Eine direkte Kontrolle der Ausgaben durch das Parlament ist nicht mehr möglich. Das stört uns ganz gewaltig."