IHK-Neujahrsempfang Regionale Wirtschaft fordert Impulse

Von und Andreas Hoenig
Foto: Ochsenfoto Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Die oberfränkische Wirtschaft startet voller Tatkraft ins neue Jahr. Allerdings rufen Spitzenvertreter die Politik dazu auf, den Mittelstand zu unterstützen – etwa, indem Steuern und Energiekosten gesenkt und Bürokratie abgebaut werden.

 
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Sonja Weigand, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken, sagte am Dienstagabend beim Neujahrsempfang in Bayreuth: „Die Geschichte zeigt, dass Oberfranken als Region des Wandels schon immer mit Veränderungen fertig geworden ist.“

Weigand sprach von einer guten Wirtschaftslage im Bezirk, viele Unternehmen starten ihr zufolge optimistisch ins neue Jahr. Angesichts globaler Unsicherheiten und weiterhin rasant fortschreitender Digitalisierung stehe die hiesige Wirtschaft aber auch vor vielen Herausforderungen.

Sie fordert dabei Unterstützung von der Bundesregierung, wie Weigand hervorhob. Der Mittelstand erwarte sich „Wachstumsimpulse und Rückenwind“. Steuern, Abgaben und Auflagen seien in Deutschland viel zu hoch, was sich negativ auf die Produktionskosten und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen auswirke.

Flankiert wird Weigand bei ihrem Appell an die Politik von ihrem Coburger Amtskollegen Friedrich Herdan. Mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung, besonders in leistungsfähige Technologien für Digitalisierung, seien dringend nötig, sagte der Präsident der IHK zu Coburg unserer Zeitung.

Das gewerkschaftsnahe Wirtschaftsinstitut IMK hat den Staat ebenfalls aufgefordert, 450 Milliarden Euro in Bildung, Breitband, Bahnstrecken oder den Klimaschutz zu stecken. Die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte seien noch lange nicht aufgeholt, klagte IMK-Direktor Sebastian Dullien am Dienstag in Berlin.

Die Bayreuther Kammerpräsidentin Weigand hält es auch für notwendig, die berufliche Aus- und Weiterbildung zu stärken. Das sei wichtig, damit Firmen genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Weigand betonte, gerade in Zeiten des Wandels müssten Unternehmer ihren Mitarbeitern mit Werten nach dem Leitbild des „ehrbaren Kaufmanns“ Orientierung geben.

IHK-Präsident Herdan sieht die Coburger Wirtschaft insgesamt gut gerüstet für das kommende Jahr. Die Schlüsselbranchen Maschinenbau und Automotive hätten 2019 deutlich Druck gespürt, sagte er auf Nachfrage.


Eine Bildergalerie vom Neujahrsempfang finden Sie hier.

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