IHK berichtet Lockdown fordert Wirtschaft heraus

red
Dr. Laura Krainz-Leupoldt, Oberfrankens IHK-Vizepräsidentin , fordert Planbarkeit und eine Perspektive. Foto: pr

Die Corona-Krise stellt auch Unternehmer vor Veränderungen. Laut IHK-Gremium Marktredwitz-Selb schätzen aber über 50 Prozent ihre Lage gut oder befriedigen ein.

 
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Marktredwitz/Selb - Nach dem konjunkturellen Aufwind im Sommer und Frühherbst vergangenen Jahres meldet die Wirtschaft im Fichtelgebirge zum Jahresanfang herausfordernde Werte. Das geht aus einer Pressemeldung des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb hervor. Vor allem die aktuelle Geschäftslage rutsche im Saldo deutlich ins Negative und bereite vielen befragten Unternehmen Sorgen. Die Erwartungen an die kommenden Monate dagegen könnten sich im Vergleich zur Herbstumfrage hingegen etwas erholen.

„Wir stehen vor großen Herausforderungen, als Unternehmer müssen wir aber positiv denken und die Zukunft gestalten. Die Wirtschaft befindet sich in einem Transformationsprozess und neue Geschäftsmodelle bilden sich heraus“, erklärt dazu die Weißenstädterin Dr. Laura Krainz-Leupoldt, oberfränkische IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb.

Hilfe: Schnelltests in Firmen

Immerhin 22 Prozent vermeldeten eine gute geschäftliche Situation in dem derzeit herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld mit hohen Infektionswerten inklusive der Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, heißt es in der IHK-Mitteilung. Weitere 30 Prozent stuften die Lage der eigenen Firma als befriedigend ein. Knapp die Hälfte aller befragten Unternehmen sei nach eigener Aussage nicht ausreichend ausgelastet. „In vielen Firmen in der Region ist die Lage angespannt. Wir brauchen jetzt dringend Planbarkeit und eine Perspektive, wie wir wieder zu einem geregelten Betrieb kommen“, mahnt Dr. Krainz-Leupoldt.

Eine große Hilfe für die Unternehmer sei, dass sie Schnelltests direkt in den Unternehmen machen dürften. „So können wir die überaus wichtigen tschechischen Arbeitnehmer vor der Arbeitsaufnahme testen und die Sicherheit im Unternehmen selbst erhöhen“, sagt die IHK-Vizepräsidentin.

Die Prognose der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Gremiumsbezirk Marktredwitz-Selb für das Jahr 2021 liefert der IHK zufolge einzelne Lichtblicke. Jeder fünfte Betrieb kalkuliere in den kommenden Monaten mit einer Verbesserung seiner Situation. Keine nennenswerten Veränderungen erwarteten weitere 52 Prozent. Damit rechnen aber deutlich mehr Firmen mit einem Aufwärtstrend als noch im Herbst vergangenen Jahres, resümiert die IHK.

Besser seien auch die Erwartungen an die kommende Umsatzentwicklung. Auf dem internationalen Parkett wie im Inland prognostizierten die Betriebe eine ausgeglichene Entwicklung ohne größere Rückschritte. „Die Wirtschaft hat das Jahr noch längst nicht abgeschrieben. Wichtig ist, dass zugesagte Unterstützungsmaßnahmen schnell umgesetzt werden und versprochene Hilfen auch tatsächlich bei den Unternehmen vor Ort ankommen. Wir müssen unsere eigenen wirtschaftlichen Abwehrkräfte stärken und eine Regeneration auf den Weg bringen“, erklärt die Gremiumsvorsitzende. Was die erwarteten Auftragsvolumina aus dem In- und Ausland betreffe, liege das Fichtelgebirge mit an der Spitze Oberfrankens.

Investitionsplanungen konstant

Die Investitionsplanungen der Unternehmen blieben erfreulicherweise im Wesentlichen konstant. In etwa gleich viele Unternehmen hätten vor, ihre Investitionen zu steigern beziehungsweise konstant zu halten, wie Betriebe ihre Investitionen senken oder keine Investitionen tätigen wollten. „Das sind in der jetzigen Zeit durchaus gute Nachrichten, wenn die heimische Wirtschaft am Standort und der Region festhält und weiter investiert“, sagt Krainz-Leupoldt. Der Personalbestand werde sich jedoch aller Voraussicht zunächst weiter verringern. red

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