Hummeltal Neues Windrad in zwei bis drei Jahren

Pettendorfer Rangen: Dort betreiben die Gemeinden Gesees, Hummeltal und Mistelbach zwei Windkraftanlagen, die bald Gesellschaft bekommen. Foto: red/Archiv

Bürgerversammlungen sind landauf und landab Routine. In der Gemeinde Hummeltal war das am Freitag anders.

Die Gemeinde steht in diesem Jahr vor baulichen Veränderungen. Für die Gestaltung der neuen Mitte rücken die Bagger an. Millionen Euro werden investiert dort investiert. Darüber berichtete Bürgermeister Patrick Meyer am Freitag in der Bürgerversammlung. Rund 40 Anwesende waren der Einladung der Gemeinde gefolgt. Sie verfolgten fast 90-minütigen den Bericht des Bürgermeisters und danach die Ausführungen von Mattias Hagen über die Situation beim Windpark Pettendorfer Rangen. Überwiegend heiter verlief sodann die Aussprache mit Wünschen und Anregungen aus der Bürgerschaft.

Bauvorhaben: Nachdem die Planung abgeschlossen ist, beginnen in diesem Jahr die Tiefbauarbeiten für die neue Mitte für 1,4 Millionen Euro. Gebaut wird auch das Heizhaus an der Schule, das Kernstück der Nahwärmeversorgung, Kosten etwa zwei Millionen Euro. Eine weitere Million Euro gibt die Gemeinde für das Gebäude Nahversorger aus. Der Bürgermeister erwartet dafür einen Zuschuss von rund 500.000 Euro aus dem Förderprogramm „Innen statt außen“. Außerdem soll es in Muthmannsreuth ein neues Feuerwehrhaus geben. Völlig in der Luft hängt die Gemeinde derzeit mit ihren Plänen für den Dorfplatz Pittersdorf. Nachdem sich der Denkmalschutz eingemischt hat, sind die Aussichten unklar. Für die Sanierung der Eichenreutherstraße werde in diesem Jahr in die Planung eingestiegen, so der Bürgermeister.

Windpark: Nach den Worten von Matthias Hagen, Vorstand des Kommunalunternehmens Pettendorfer Rangen, hat der Windpark im vergangenen Jahr 16 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Das sei mehr Strom, als die Hummeltaler Haushalte verbrauchen. Die Kilowattstunde werde mit 10,02 Cent vergütet. Die Planung für eine weitere Windkraftanlage sei eingeleitet worden. In diesem Jahr werden laut Hagen weitere Gutachten – so zum Vogelschutz – angefertigt. Angedacht sei eine Anlage mit 5,5 bis 6 Megawatt Leistung. Doch bevor deren Baubeginn anstehe, würden noch zwei bis drei Jahre vergehen.

Hagen, wie auch Bürgermeister Meyer betonten, der bestehende Windpark werde klar getrennt vom Projekt Altenhimmel betrieben. Letzteres werde von der Gemeinde Hummeltal mit Glashütten und Ahorntal angestrebt.

Zahlen aus der Gemeinde: Die Einwohnerzahl ist mit 2384 kaum verändert. Mit 32 Geburten im vergangenen Jahr wird ein Höchstwert erreicht. „Auf dem Sparbuch“, wie der Bürgermeister sagte, liegen rund 4,7 Millionen Euro. Seit dem Jahr 2008 sei Hummeltal schuldenfrei. Dafür gab es Beifall von den Anwesenden.

Themen der Bürger: Ein Dauerbrenner bei den Bürgerversammlungen ist offenbar der Grüngutcontainer. Dazu gab es auch am Freitag Anmerkungen. Bürgermeister erinnerte an den nun zehn Jahre zurückliegenden Gemeinderatsbeschluss, den Container zu verlegen. Schließlich gelte es, die neue Mitte schön herzurichten. Mit dem neuen Standort am Bauhof ist aber nicht jeder zufrieden. Ein weiterer Klassiker bei Bürgerversammlungen ist auch der Winterdienst. Auch darüber gab es Unzufriedenheit, die sich am Freitag äußerte.

Schließlich ging es um weitere Mülleimer im Gemeindegebiet und wilde Müllablagerungen an entlegenen Stellen, ein Ärgernis. Angesprochen wurde auch der Nahversorger mit Postautomat, der überholte Inhalt des Amtskastens sowie der Boden der Turnhalle, der bei gesellschaftlichen Veranstaltungen durch den vorhandenen Schonbelag geschützt werden sollte.

Beim Thema Windpark beantragte Otmar Fischer, mit dem Erlös aus der Stromerzeugung die Busfahrkarten zu 50 Prozent zu bezuschussen. Wie berichtet, verkehren die Linienbusse nach Bayreuth inzwischen im Halbstundentakt. Das Angebot werde aber zu wenig genutzt. Mit den angesprochenen Themen muss sich nun der Gemeinderat befassen.

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