Hummeltal: Kritik an neuer Mitte

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Der Bereich, aus der Neue Mitte Hummeltals gestaltet werden soll. Links mit rotem Dach der Kindergarten und die Gemeindekanzlei, oberhalb die Schule. Rechts neben dem Wendeplatz das Feuerwehrhaus, am Bildrand ganz rechts ein Teil des Seniorenheims. Unten der Sportplatz des SC Hummeltal. Foto: Nils Katzenstein Foto: red

Über die neue Mitte wird in Hummeltal seit 2014 nachgedacht. Nun gibt es Ideen, wie der Bereich zwischen Sportplatz und Feuerwehr, Schule und Kindergarten für den Verkehr erschlossen werden kann. Den Planentwurf sehen die Betroffenen skeptisch.

 
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In der Bürgerviertelstunde vor der öffentlichen Ratssitzung am Dienstag meldete sich Stefan Arneth das Wort. Er sprach zunächst als Vorsitzender des SC Hummeltal. Arneth sprach dann aber auch als Bürger. Als Vorsitzender des Sportvereins sehe er die Verkehrsführung zur Neuen Mitte am Sportplatz vorbei problematisch.

Einbahnstraße am Sportplatz vorbei

Wie vom Kurier berichtet, sieht eine grundlegende Überlegung vor, das neue Ortszentrum durch eine Einbahnstraße an den Verkehr anzubinden. Arneth warnte deshalb ruhig und sachlich vor den Nachteilen, die Fahrzeuge für die Freizeitsportler brächten. Wie er sagte, nutzen Autofahrer schon jetzt die Durchfahrt am Sportgelände - unbefugterweise.

"Ich sehe das äußerst kritisch", so Arneth über den Planentwurf. Mit Blick auf den angestrebten Umbau wies er daraufhin, dass das die Sportflächen für Basketball und Beachvolleyball verschwänden. Dies, obwohl sie erst vor acht oder zehn Jahren angelegt worden seien.

Kritik: Steuerverschwendung

Als Bürger der Gemeinde sprach Stefan Arneth anschließend auch von Steuerverschwendung. Der Bereich von Schule, Feuerwehrhaus, Seniorenheim und Kindergarten sei bereits voll erschlossen. Arneth fragte, warum das "ohne Not" geändert werden müsse. Die angedachte Neue Mitte sei ein "künstliches Konstrukt", die Mitte liege tatsächlich beim Dorfplatz. "Bindet uns ein", forderte Arneth vom Gemeinderat und schlug einen Runden Tisch vor.

Bürgermeister verspricht Infos

Auf die Äußerungen erwiderte Bürgermeister Patrick Meyer, die Betroffenen würden informiert. Meyer räumte ein, auch ein anderer Bürger habe sich schon zum Projekt Neue Mitte kritisch geäußert. Bei der Verkehrsführung über eine Einbahnstraße handele es sich um eine bloße planerische Überlegung. Der Bürgermeister sicherte zu, die Bedenken aufzunehmen. Das soll schon nach den Pfingstferien geschehen, wie Meyer auf Anfrage mitteilte. Er stelle sich einen Rundgang an einem Samstagnachmittag vor.

Rundgang nach Pfingsten

Dann sollen die Ideen für einzelne Bereiche vor Ort vorgestellt und mit den Bürgern besprochen werden. Dann wolle er auch darlegen, welche historischen Zusammenhänge dahinter stehen. Meyer wies gegenüber dem Kurier auf die Gebietsreform hin. Aus der Zeit bleibe das gestalterische Ziel, eine neue Mitte anzulegen. Die sei dann nicht der historische Mittelpunkt. Vielmehr handele es sich um das funktionale Zentrum für Hummeltal.

Aus dem Gemeinderat Hummeltal:

Bebauungsplan: Für den Bebauungsplan Frauenbach II leitete der Gemeinderat das Verfahren ein. Der Architekt Michael Krug stellte dazu einen Entwurf vor. Er sieht 15 Bauplätze vor. Häuser dürfen danach mit Untergeschoss, Erdgeschoss und Obergeschoss errichtet werden. Die Firsthöhe darf zehn Meter nicht überschreiten. Maßgeblich ist dafür das Niveau der Straße. Mehrere Dachformen sollen zulässig sein. Der Plan schaffe für die Bebauung eine gewisse Ordnung, sei aber nicht überregelt.

Bürgerfest: Hummeltal feiert am 3. Juni. Da sind Ideen gefragt. Auf Anregung von Bürgermeister Patrick Meyer soll es ein Tauziehen mit Mannschaften aus den Ortsteilen geben. Zudem böten die Schützen Blasrohrschießen an.

Lastwagen im Wohngebiet: Kopfzerbrechen bereitete dem Gemeinderat der Bauantrag für eine Doppelgarage und einen Carport in der Birkenstraße. Dort soll ein privat genutzter Lastwagen geparkt werden. Wegen der Überschreitung der Baugrenzen und anderer offener Fragen verweigerte der Gemeinde sein Einvernehmen. Nun muss das Landratsamt entscheiden.

Wohnanlage: Sein Einvernehmen erteilte der Gemeinderat für den Bau zweier Wohnanlagen an der Bayreuther Straße 9. Dort sollen zahlreiche Eigentumswohnungen entstehen. Eine Diskussion gab es über die Frage, ob die Stellplätze ausreichen.

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