Die „royalste nicht royale Hochzeit“ des Jahrzehnts
Hugh Grosvenor und Olivia Henson heiratenDie „royalste nicht royale Hochzeit“ des Jahrzehnts
Theresa Schäfer 07.06.2024 - 13:01 Uhr
Wenn der Herzog von Westminster heiratet, ist der Auflauf groß. Schließlich ist Hugh Grosvenor steinreich und hat beste Beziehungen zur Königsfamilie. Am Freitag waren auch royale Gäste im Städtchen Chester.
Auf diesen Kuss hat das kleine Chester gewartet: Hugh Grosvenor, der Herzog von Westminster, und seine Frau, die frischgebackene Herzogin Olivia. (Foto: AFP/OLI SCARFF)
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Die „Daily Mail“ nennt es die „royalste nicht royale Hochzeit des Jahrzehnts“: Am Freitag heiratete im kleinen Chester im Nordwesten Englands der Herzog von Westminster. Hugh Grosvenor ist mit gerade einmal 33 Jahren einer der reichsten Männer Großbritanniens. Olivia Henson, seine frisch angetraute Ehefrau, die mit der Hochzeit Herzogin von Westminster wurde, ist 31. Die beiden lernten sich über Freunde kennen.
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Das kleine Chester war aus dem Häuschen, etliche Schaulustige hatten sich an der Chester Cathedral eingefunden. Sie wurden nicht enttäuscht: Als die Braut und der Bräutigam die Kirche verließen, gab es einen Kuss für die Menge.
Die Braut ging mit Prinzessin Eugenie zur Schule. Die 34-jährige Nichte von König Charles III. war dann auch prompt unter den Gästen, die am Freitagmittag in die Kirche strömten. Eugenie trug ein olivgrünes Kleid mit Faltenrock und einen cremefarbenen Fascinator, wie man die kleinen Hütchen nennt, die Damen bei solchen Anlässen tragen.
Zuletzt kam natürlich die Braut, die von ihrem Vater Rupert Henson in die Kirche geführt wurde. Mit Spannung wurde das Brautkleid erwartet – und es enttäuschte nicht: Olivia Henson trug ein Kleid mit langer Schleppe und noch längerem Schleier, der erst einmal richtig drapiert werden musste. Vorne war das Kleid mit Dreiviertelärmeln und Spitzenabschlüssen hochgeschlossen, dafür überraschte es mit einem Cut-Out am Rücken. Auf dem Kopf trug die künftige Herzogin von Westminster standesgemäß ein Diadem.
Olivia Hensons „Something Blue“, das laut der englischen Tradition „Something Old, Something New, Something Borrowed, Something Blue“ („Was Altes, was Neues, was Geborgtes, was Blaues“) Glück im Eheleben bringen soll, blitzte unter dem Saum des Hochzeitskleids hervor: Die Braut trug blaue Schuhe! Der Strauß: Rosen, Margariten, Wicken – wie es sich für eine englische Hochzeit auf dem Lande gehört.
In einem olivgrünen Land Rover war zuvor der Bräutigam an der Kirche vorgefahren. Mit Hugh Grosvenor kommt einer der begehrtesten Junggesellen des Landes unter die Haube: Auf der traditionellen „Sunday Times Rich List“, die als sehr zuverlässig gilt, steht Grosvenor stets weit oben. Der 33-Jährige mit dem Bubengesicht wurde schon mit 25 Herzog, als sein Vater überraschend an einem Herzinfarkt starb.
Die steinreichen Grosvenors, die einst von Queen Victoria in den Adelsstand erhoben wurden, besitzen nicht nur Ländereien in England und Schottland, sondern etliche Immobilien in Londons Nobel-Stadtteilen Belgravia und Mayfair. Die Filetstücke der britischen Hauptstadt kamen durch eine Mitgift im 17. Jahrhundert in die Familie.
Die Grosvenors pflegten schon immer enge Beziehungen zur Royal Family. Der Bräutigam ist der Patensohn des Königs, Prinz William und Prinzessin Kate machten Hugh Grosvenor wiederum zum Paten ihres Ältesten, Prinz George.
Bei der Hochzeit am Freitag kam Prinz William laut Medienberichten die Rolle eines „Ushers“ zu. William kam ohne seine Frau Kate, die sich derzeit einer Chemotherapie unterziehen muss. Nach der Zeremonie sah man ihn plaudernd mit anderen Gästen.
Am Donnerstag war William noch in Frankreich, um den 80. Jahrestag von D-Day, der Landung der Alliierten in der Normandie, zu feiern und die wenigen noch lebenden Veteranen zu ehren. Sein Bruder Harry fehlte, obwohl auch er ein Freund des Herzogs von Westminster ist. Angeblich seien die Sussexes eingeladen gewesen, hätten aber einvernehmlich mit dem Brautpaar beschlossen, dem Fest lieber fernzubleiben. Schließlich wären Prinz Harry und Herzogin Meghan dann um ein Zusammentreffen mit William nicht herumgekommen.
Und noch einer war nicht in Chester: Prinz George, Williams Sohn, von dem es vorher geheißen hatte, er werde vielleicht eines der Blumenkinder sein. Hatte der Zehnjährige nicht schulfrei bekommen?
Die Mutter des Bräutigams kam in einem Mantelkleid in Fuchsia und einem spektakulären Fascinator in Form einer großen Blüte zu der Zeremonie. Herzogin Natalia, muss mit der Hochzeit ihres Sohnes ihren Titel abgeben: Aus ihr wird dann eine „Dowager Duchess“ (zu Deutsch „Herzoginwitwe“), der Titel Herzogin fällt an ihre frischgebackene Schwiegertochter. Die 31-jährige Olivia Henson besuchte wie Kate und Eugenie die Eliteschule Malborough College. Britische Medien haben recherchiert, dass Henson für ein Unternehmen arbeitet, das umweltfreundlich produzierte Biolebensmittel aus aller Welt importiert.