Hort Ahorntal Schulkindbetreuung in trocknen Tüchern

An die bestehende Übergangs-Container-Krippe kommen zwei weitere Container für den Übergangs-Container-Hort. Foto: Julian Seiferth

Schon lange ist die Schulkindbetreuung im Ahorntal ein großes Thema im Gemeinderat. Nun wurde eine Lösung gefunden und abgesegnet.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ahorntal - Bisher fand die Hortbetreuung im katholischen Kindergarten Kirchahorn stand, ließ zweiter Bürgermeister Johannes Knauer (CWU) noch einmal Revue passieren. „Aus Personal- und Platzkapazitätsgründen ist das ab dem kommenden Schuljahr aber nicht mehr möglich“, sagte er. Im Hinblick auf den Rechtsanspruch auf Schulkindbetreuung ab 2025 wolle die Gemeinde Ahorntal in Zusammenarbeit mit dem ASB-Jura schon jetzt Entsprechendes anbieten, alternativ zu einer Ganztagsschule.

Konzept abgesegnet

Das Konzept, welches der Gemeinderat einstimmig absegnete, sieht vor, an die bestehende Container-Krippe, die bereits im Hinblick auf die Erweiterung um eine Gruppe errichtet wurde, um zwei weitere Container zu erweitern, erläuterte Geschäftsstellenleiter René Adelhardt. „Die funktionalen Räume werden dann von Hort- und Krippenkindern gemeinsam genutzt“, sagte er. In die zwei weiteren Container werden die Sanitärräume für das Personal sowie der Lagerraum untergebracht. Das Mittagessen könnte in dem Container ausgeteilt werden, in dem bereits eine Küche besteht. „Die Hausaufgabenbetreuung wird in zwei Klassenzimmern stattfinden und die Kommune stellt Spinde zur Verfügung“, so Adelhardt weiter. Damit könne auch die Ahorntaler Blasmusik ihren Probenraum im Untergeschoss behalten.

Mit Jugendamt abgesprochen

Das Konzept sei mit dem Jugendamt so abgesprochen und für gut befunden worden. Um nun von der Regierung eine Förderung bei den anfallenden Mietkosten zu erhalten, sei ein Gemeinderatsbeschluss auf Bedarfsanerkennung erforderlich. So wurde der Bedarf für aktuell 16 Neuanmeldungen in der Krippe und damit zwei Gruppen à zwölf Kinder anerkannt. Bei der Schulkindbetreuung wurde ein Bedarf von gegenwärtig 33 Plätzen anerkannt. Davon gehen zehn Kinder in den Kindergarten – was aus Kapazitätsgründen möglich sei – sowie 23 Kinder in den Hort. Es wurden zwei Gruppen mit jeweils 25 Plätzen beschlossen.

Laufen nur eine Stunde mit

„Vor zwei Monaten ging es noch nicht, dass die Hausaufgaben in der Schule gemacht werden und jetzt auf einmal doch?“, wunderte sich Daniel Hofmann (FWA). Und auch Sebastian Knauer (CWU) meinte: „Wir sind schon froh, dass das möglich ist, aber müssen schon hinterfragen, warum das auf einmal geht?“ Es sei möglich, da die Schulkinder nur maximal eine Stunde mitlaufen würden, erklärte Adelhardt.

Mindestbuchungszeit notwendig

Stefanie Stadter, Leiterin der bisherigen Krippe, stellte die Rahmenbedingungen der Hortbetreuung vor. Sie sieht eine Mindestbuchungszeit von zehn Stunden wöchentlich vor, bei der Ferienbetreuung beträgt diese jährlich 15 Tage. Peter Thiem (FBA) fragte nach, ob diese Grenze gewählt wurde, um zu verhindern, dass ein Betriebskostendefizit übrig bleibt? Das bestätigte Jura-Geschäftsführer Andreas Brunner. „Es richtet sich immer nach der Auslastung, ob ein Betrieb defizitär läuft“, erklärte er.

Mehr Mitarbeiter

Auch neue Arbeitsplätze entstehen durch die Schulkindbetreuung, bestätigten Brunner und Jura-Fachbereichsleitung Kerstin Wagner auf Kurier-Nachfrage. So werde sich die Zahl von gegenwärtig einer Erzieherin und zwei Kinderpflegerinnen in der Krippe auf insgesamt neun bis zehn pädagogische Mitarbeiter erhöhen. Dies richte sich nach dem Bedarf und ob die Mitarbeiter in Voll- oder Teilzeit tätig sind.

Jura übernimmt Trägerschaft

Keine Diskussionen gab es abschließend mehr bei dem Beschluss, dass der ASB-Jura die Trägerschaft für die Hortbetreuung – so wie für die Krippe – übernimmt. Brunner bestätigte auf Nachfrage des Poppendorfer Ortssprechers Ulrich Grüner, dass die Trägerschaft nicht befristet sei, sondern auch gelte, wenn die Schulkindbetreuung im Hortneubau untergebracht ist.

Autor

Bilder