BAYREUTH. Das Gras steht in diesem Sommer an Straßenrändern und auf städtischen Grünflächen höher als sonst. Der Grund ist das neue Mähkonzept der Stadt Bayreuth, das vom Stadtgartenamt gemeinsam mit dem Tiefbauamt und dem Stadtbauhof entwickelt wurde.
Unterstützung erhielten die Verantwortlichen aus dem Stadtbaureferat dabei von vielen Experten aus den Naturschutzverbänden, der Universität und dem Naturschutzbeirat der Stadt Bayreuth. „Es freut uns, dass so viele Beteiligte an einem Strang ziehen und sich mit eingebracht haben“, sagt Robert Pfeifer, Leiter des Stadtgartenamtes laut einer Mitteilung vom Montag. Auch der Bauausschuss des Stadtrates trägt das Konzept mit. Einstimmig befürwortete er in seiner Sitzung die neue Form der Wiesenpflege.
Wie sieht das Konzept nun aus? „So ganz neu ist das alles gar nicht, denn wir haben bereits viele Jahre lang Erfahrungen in der Entwicklung von Blumenwiesen sammeln können, die wir jetzt in das Konzept einbringen“, erklärt Pfeifer. Wo immer möglich, wird nun erst ab dem 15. Juni gemäht. Rund ein Viertel der Fläche bleibt den Winter über stehen. Die hohlen Stängel von Doldenblütlern und Gräsern sind wichtige Überwinterungsplätze für Insekteneier, -larven und –puppen. Im nächsten Jahr wird das Stehengebliebene dann beim ersten Schnitt mit abgemäht und daneben bleibt wieder ein Stück über den Winter stehen. Ganz ohne mähen geht es aber nicht: Wiesenblumen wie Salbei, Margerite oder Skabiose brauchen die regelmäßige Mahd, um sich optimal entwickeln zu können. Außerdem würden die Flächen ansonsten verbuschen und für die Natur an Wert verlieren.