Hohe Haspo-Niederlage Geschwächtes Team früh chancenlos

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  Foto: dpa/Robert Michael

Haspo Bayreuth hat auch das dritte Drittliga-Spiel der neuen Handball-Saison verloren. Im Gegensatz zu den ersten beiden Niederlagen fiel das Ergebnis am Sonntagabend bei Eintracht Hildesheim allerdings mit 19:35 (8:21) sehr deutlich aus.

 
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Im Grunde zeichnete sich schon nach einer knappen Viertelstunde ab, dass die Bayreuther vor 1204 Zuschauern bei der verspäteten Saisonpremiere des ehemaligen Erst- und Zweitligisten, dessen Mannschaft in professionelle Strukturen eingebettet ist, ohne jede Chance bleiben würden. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gastgeber bereits deklassierend mit 12:3. Dafür mussten sie nicht einmal ein spielerisches Feuerwerk abbrennen, sondern es genügte weitgehend, die vielen Fehler im Haspo-Angriff durch starke Abwehrarbeit zu nutzen und konsequent in Gegenstöße umzusetzen. Dabei war vor allem der schnelle Linksaußen Lothar von Hermanni (12/2 Tore) in seinem Element. Seinen zehnten Treffer erzielte der Kapitän und die Identifikationsfigur der Hildesheimer, als das gesamte Haspo-Team ebenfalls erst zehn Tore zustande gebracht hatte (25:10/37.). Die Bayreuther bekamen bei den vielen Kontern gar nicht die Möglichkeit, über Kampfgeist in der Abwehr oder durch ihre völlig im Stich gelassenen Torhüter etwas Stabilität zu finden.

Mit nur geringen Abweichungen entwickelte sich der Spielverlauf bis Mitte der zweiten Halbzeit so weiter. Schon beim 16:6 (23.) war der Abstand erstmals zweistellig, und die deutlichste Differenz war erst beim 29:11 (40.) erreicht. Erst als die Niedersachsen durchwechselten und in der Konzentration stark nachließen, gelang Haspo auf dem schwachen Niveau der letzten 20 Minuten eine geringfügige Resultatsverbesserung. Dabei wurden aber auch noch einige Chancen vergeben. Immerhin nutzte Neuzugang Anton Beck die Gelegenheit zu einigen ansprechenden Szenen.

Größtes Problem der Bayreuther war die mangelnde Präzision und daraus folgend das mangelnde Tempo beim Zusammenspiel im Rückraum. Allerdings war dieser Mannschaftsteil erheblich durch personelle Probleme geschwächt. Auf der linken Seite fehlte Tobias Gretsch wegen einer Sehnenverletzung im Fuß ebenso im Aufgebot, wie auf der rechten Oskar Eule (Knieprobleme). Zudem kam der noch aus der Vorwoche angeschlagene Toptorjäger Paul Saborowski (Prellung im Oberschenkel) nur in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit sporadisch zum Einsatz. Als dann auch noch Tom Elschner die Rote Karte gesehen hatte (23.), stand für den Rückraum gar kein Linkshänder mehr zur Verfügung. Darüber hinaus litt die Abwehr darunter, dass Fabio Nicola krankheitsbedingt in der Woche vor dem Spiel nicht trainieren konnte und nur bedingt einsatzfähig war.

Haspo-Trainer Mathias Bracher wollte die Dezimierung seines Aufgebots aber nicht als Ausrede für den einseitigen Verlauf des Spiels gelten lassen. Schließlich hätten immer noch genug Akteure auf dem Feld gestanden, die fit waren: „Wir hatten keine Substanz in der Abwehr. Unser Zweikampfverhalten war heute einfach zu wenig“, war sein Hauptkritikpunkt an der Leistung seiner Mannschaft.

Um mit der Aufarbeitung der hohen Niederlage zu beginnen, hatte Haspo gleich nach dem Spiel reichlich Zeit bei der fünf Stunden langen Rückreise. Bracher appellierte dabei aber auch schon, den Blick nach vorne zu richten: „Wir haben solche Niederlagen auch zu Beginn der letzten Saison verkraftet. Die Jungs werden das verdauen und ihre Schlüsse daraus ziehen.“ Viel einfacher werden die Aufgaben für seine Mannschaft aber wohl erst einmal nicht. Am kommenden Samstag gastiert die zweite Mannschaft des Bundesligisten SC DHfK Leipzig im Schulzentrum Ost, die ihre bisherigen beiden Spiele gewonnen hat. Haspo Bayreuth: Hennig, Plötz – Beck (3), Nicola (2), Böker (2/2), Ruoff (2), Berthold, Berghammer, Saborowski (1), Dittmar (1), Elschner (2), Meyer-Siebert (2), Wopperer (3), Goeritz, Klima (1/1).

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