Hat Michelbach also Unsinn erzählt? So weit will Weiß nicht gehen, stellt aber zu von Michelbach zitierten Schreiben mit angeblich in Aussicht stehenden zweistelligen Millioneninvestitionen von Hisense in Kronach fest: „Ich kenne die Schreiben nicht, die er vorliegen hat. Es gibt kein entsprechendes Angebot.“
Michelbach hatte auch von angeblichen 18 Millionen an geplanten Investitionen in eine Supply Chain (Lieferkette) in Kronach berichtet. „Ich bin vor Lachen fast vom Stuhl gefallen“, sagt Weiß dazu.
Mit Hisense, Marktführer bei TV-Geräten in China, profitierte Loewe seit 2013 über ein Kooperationsabkommen von günstigeren Einkaufskonditionen bei Komponenten. Die Technologiepartnerschaft umfasst Einkauf, Entwicklung und Vertrieb.
Loewe unterstützte Hisense beim Geschäft der Chinesen in Europa. Eine Kapitalbeteiligung gibt es bisher nicht. Der chinesische Konzern mit über 30 Milliarden Euro Umsatz und 75.000 Mitarbeitern zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Herstellern von Flachbildfernsehern, Haushaltsgeräten (Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Küchengeräte) sowie Klimaanlagen, Smartphones und Tablets.
Hisense ist neben China in 18 weiteren regionalen Standorten in Europa, Nordamerika, Australien, Afrika und Südasien präsent. Produziert wird in Europa, Mittelamerika und Südafrika. Weltweit unterhält der Konzern zwölf Forschungs- und Entwicklungszentren. Das europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum befindet sich in Düsseldorf.
Der CSU-Abgeordnete Michelbach hatte in seiner Pressekonferenz die Hoffnung geweckt, dass Hisense in Kronach wieder produziert und vielleicht auch forscht und entwickelt. Hisense produziert bereits in Slowenien und Serbien und hat 2018 die Mehrheit am slowenischen Haushaltsgerätehersteller Gorenje übernommen.