Verlust für Region
Für Landtagsabgeordnete Inge Aures ist das unverständlich: „Die Schließung ist ein Verlust für die ganze Region“, sagt sie auf Anfrage. Sie sei bei einigen Gesprächen mit Vertretern der DRV dabei gewesen. „Auf die Argumente, die von Bischofsgrüner Seite kamen, ist gar nicht eingegangen worden.“ Und auch die Kosten für den Neubau seien mit 60 Millionen Euro inzwischen wohl viel zu niedrig kalkuliert. Ähnlich sieht das der Landtagsabgeordnete Martin Schöffel (CSU): „Bischofsgrün ist aufgrund seiner Lage der beste Standort für eine DRV-Klinik“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Für ihn sei es völlig unverständlich, das aufgeben zu wollen und einen Neubau zu wagen. Vor allem eines hätten sich die beiden Abgeordneten von der DRV gewünscht: mehr Transparenz und die Offenlegung der Wirtschaftlichkeitsberechnung.
Freie-Wähler-Landtagsabgeordneter Rainer Ludwig: „Die Höhenklinik war und ist eine wichtige Institution, nicht nur für die medizinische Versorgung vor Ort, sie stellt auch einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor dar. Es gab viele gute Konzepte zur Fortsetzung der Klinik, zum Beispiel zur Behandlung von Long-Covid-Patienten. Insofern bedauere ich es sehr, dass die massiven Standortvorteile der Höhenklinik nicht gesehen wurden und die Klinik voraussichtlich ihre Pforten schließen muss.“
Was soll in die Höhenklinik?
Und wie steht es um die Nachnutzung des Bischofsgrüner Klinikgebäudes? Die ersten Gespräche mit Vertretern der DRV, der Gemeinde Bischofsgrün und der Regionalentwicklung des Landkreises Bayreuth hätten inzwischen stattgefunden, sagt Bürgermeister Schreier. „Gemeinde und Landkreis dürfen aktiv auf mögliche Interessenten zugehen. Das hat man uns zugestanden. Bis 2026 eine sinnvolle Nachnutzung zu finden, ist allerdings eine Herausforderung.“
Behörde, Brauerei oder andere Varianten
Eine Möglichkeit: Es könnte eine Landes- oder Bundesbehörde in die Höhenklinik einziehen. Vielleicht sei das im Zuge der Verlagerung möglich. Die „sauberste Lösung“ für Inge Aures: Die Höhenklinik bleibt eine Klinik. „Es ist ja schon alles da“, sagt sie. Etwas unkonventionell ist eine Variante, die auch in der Sitzung des Bischofsgrüner Gemeinderats im Januar thematisiert wurde: eine Zweigstelle der Brauerei Maisel auf dem Gelände der Höhenklinik. „Das würde den Neubau ersparen und man kann ja mal anfragen“, sagt Wilhelm Zapf mit einem Augenzwinkern. Eines wollen die Bischofsgrüner auf jeden Fall: „In Sachen Höhenklinik im Gespräch und in Bewegung bleiben“, sagt der Bürgermeister.