Ball des Sports Höchste Ehre für Anne Haug

Wenn viele viel reden, geht’s meist um Sport. So auch beim virtuellen Ball des Sports an der Uni Bayreuth, wo die Besten der Besten geehrt wurden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die höchste Auszeichnung ging an die Anne Haug. Sie läuft und läuft, von Erfolg zu Erfolg, von Ehrung zu Ehrung. Der Ritterschlag zur Sportlerin des Jahrzehnts hat sie „völlig geplättet“, wie sie in einer Video-Botschaft sagte. „Wow, ich kann’s gar nicht glauben.“

Bescheiden,  leistungsorientiert, beharrlich, diszipliniert und heiter. So lobte Bayreuths zweiter Bürgermeister Andreas Zippel  die Ausgezeichnete. Tennis, Judo, Skifahren, Badminton, Schwimmen und Weltmeisterin im Indiaka. Ja, und dann Triathlon, „wo sie stetig, stetig besser wurde“, so Zippel.

Und dann habe sie sich mit dem „schärfsten Gegner, den man haben kann, angelegt: dem Ironman“ auf Hawaii. Sie ging mit einer halben Stunden Vorsprung durchs Ziel. „Jede Stadt, die dich als Botschafterin haben darf, ist eine glückliche Stadt“, sagte Zippel.

Ähnlich erfolgreich, echte Überflieger ihrer Branche, sind die Segelflieger der Luftsportgemeinschaft (LSG). Sie gelten als Bayern München der Flieger, räumten alles ab, was ging. Holten die Meisterschaft in der Bundesliga und  die in der Weltliga, an der sich mehr als 1000 Vereine beteiligen.

In beiden Wettbewerben geht es darum, innerhalb zweieinhalb Stunden eine möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeit zu erzielen.

Und jetzt die Ehrung ihrer Heimatstadt als Mannschaft des Jahrzehnts. Martin Brühl von der LSG sah es als etwas ganz Besonderes an, das nicht nur auf die Leistung der Piloten zurückzuführen sei, sondern auf den Verein und dessen Arbeit. Er ermunterte andere Vereine, für ihren Sport einzustehen – um so vielleicht auch einmal solch einen Preis zu erhalten.

Den dankbaren zweiten Platz – die Abstimmung war eng – geht an die Haspo Bayreuth. Haspo lieferte in den Jahren 2014 und 2019 zwei Musterbeispiele für den Erfolg kontinuierlicher Nachwuchsarbeit. Beim ersten Mal stellte der Handball-Verein das einzige Jugend-Team, das im vergangenen Jahrzehnt eine Wahl zur Mannschaft des Jahres gewonnen hat.

Es war der Lohn für die bis heute einmalig gebliebene Qualifikation für die Bundesliga der männlichen A-Jugend. Bei dieser Konkurrenz den zweiten Platz zu erhalten, sei gigantisch, sagte Volker Ruoff, zweiter Haspo-Vorstand. „Wer bei uns spielt, tut es aus Liebe zum Handball.“

Apropos Jugend: der dazugehörige Förderpreis, 500 Euro, gestiftet von der VR-Bank Bayreuth/Hof. Vorstand Jürgen Dünkel war „von Anfang an“ vom Ball des Sports begeistert, zeige er doch, was „hier in Bayreuth zu bewegen“ ist. Und nirgends sei das „Geld besser investiert als in der Jugendarbeit“.

Sport biete  die Möglichkeit, Teamgeist zu erleben, gemeinsam zu gewinnen und zu verlieren – ein Training fürs Leben. Wobei die Zeit der Pandemie nicht leicht war, auch nicht für den Sieger, der zehn Monate nicht aufs Eis durfte: die Jugendmannschaft U17 des EHC Bayreuth. Neben dem Geld ein  Lob von Nathalie Prüschenk, der Vize-Vorsitzenden des Sportkuratoriums. Eine „Super-Sache“, sagt Michael Schwellengreber, Vorsitzender des EHC.

Ein Ehrenpreis ging an den bekannten Skispringer Jens Weißflog, der – ganz nebenbei – ein Wellness-Wochenende in seinem Hotel in Oberwiesental als Gewinn des Abends zur Verfügung stellte.

Karsten Schieseck, selbst Sportler („Hockey, Hockey, Hockey“) und zweiter Vorsitzender des Sportkuratoriums, hielt die Laudatio auf den legendären Sportler: drei Goldmedaillen, dreifache Weltmeisterschaft, zehnfacher deutscher Meister und ein Planetoid, der nach ihm benannt wurde.  Per Video bedankte sich Weißflog, der die Sportförderung und die Nachwuchsarbeit durch das Sportkuratorium in Bayreuth lobte.

Der Überraschungspreis ging an die Fußballer der Altstadt: ein Scheck des Kuriers für ein Kabinenfest, sagte Kurier-Geschäftsführer Dr. Serge Schäfers. „Es wird der kleinste Scheck der nächsten Jahre sein“, sagte er in Anspielung auf den ganz nahen Aufstieg in die Dritte Liga. Den Scheck nahm Chris Wolf von der Altstadt entgegen.

Ahmad Kordbacheh, Betreiber der Fabrik, mixte mit Bätschkapp und Schürze Cocktails, die den stärksten Sportler hätten umhauen können.

Es gab auch Grund zum Feiern: Nach 90 Minuten waren 4535 Euro auf dem Spendenkonto.

Autor

Bilder