Auch in der österreichischen Hauptstadt standen erste Häuser unter Wasser. Dort trat der Wienfluss über die Ufer. Es wurden mehrere U-Bahn-Strecken gesperrt.
Rettungsarbeiten in Polen,Tschechien und Rumänien
Auch in Polen, Tschechien und Rumänien liefen die Rettungsarbeiten am Sonntag auf Hochtouren, dort waren hunderttausende Haushalte ohne Strom. In Rumänien waren bereits am Samstag mindestens vier Menschen in der Region Galati im Südosten des Landes ums Leben gekommen. Dort standen Menschen bis zum Oberkörper im Wasser, tausende Haushalte waren betroffen. Präsident Klaus Iohannis sprach von „dramatischen Folgen“ des Klimawandels.
Todesfall in Polen
Der polnische Regierungschef Donald Tusk, der seit Samstag in den Hochwassergebieten im Südwesten seines Landes unterwegs ist, bestätigte am Sonntag den Tod eines Menschen in Polen. „Wir haben einen ersten Todesfall durch Ertrinken in der Region Klodzko“ an der polnisch-tschechischen Grenze, erklärte Tusk. Er kündigte weitere Evakuierungen sowie die Einrichtung des Internet-Satelliten-Systems Starlink an, um die Kommunikation zu gewährleisten.
Im Südwesten Polens hat das Hochwasser des Flusses Biala die Wälle und Dämme in den Städten Glucholazy und Ladek Zdroj überflutet. „Wir gehen unter“, sagte der Bürgermeister von Glucholazy und rief die Einwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Tausende Menschen mussten evakuiert werden. Die Behörden riefen die Armee zur Hilfe, um die Feuerwehren vor Ort zu unterstützen. Der Zugverkehr zwischen Polen und Tschechien wurde eingestellt, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtete. Der polnisch-tschechische Grenzübergang Golkowice war schon am Samstag geschlossen worden.
Vier Vermisste in Tschechien
In Tschechien wurden vier Menschen von den Fluten weggerissen und gelten als vermisst. Die Polizei berichtete, drei Menschen seien in einem Auto in der Stadt Lipova-Lazne im Nordosten des Landes von einem Fluss weggeschwemmt worden. Ein Mann wurde demnach im Südosten vom Hochwasser eines Baches fortgerissen.
Die Lage in Tschechien ist besonders im Nordosten des Landes schlimm. Dort wurde ein großer Teil der Stadt Opava wegen Hochwassers evakuiert. Im Süden des Landes lief ein Staudamm über und überflutete die Städte und Dörfer der Umgebung. In Brno im Südosten Tschechiens war schon am Samstag ein Krankenhaus evakuiert worden, die nordöstliche Region Mähren erklärte den Notstand. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava wurde am Samstag ebenfalls der Notstand erklärt.
Ein Meter hohe Schneeschicht in Österreich
In Österreich sorgten auch Sturm und Schnee für Chaos. Tirol war stellenweise von einer bis zu einem Meter hohen Schneeschicht bedeckt - in der vergangenen Woche waren noch Temperaturen von mehr als 30 Grad gemessen worden.
Das Sturmtief „Boris“, das in Deutschland „Anett“ heißt, zieht derzeit über Mittel- und Osteuropa hinweg. Auch in den deutschen Bundesländern Sachsen und Bayern stiegen am Wochenende die Pegel.