Hochschulwahl Grüne dominieren Studierendenparlament

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Marlene Tillack (links) und Friederike Schick sind die beiden Vorsitzenden des Studierendenparlaments der Uni Bayreuth. Foto: red Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Im Studierendenparlament der Universität Bayreuth, kurz Stupa, hält die Grüne Hochschulgruppe den höchsten Stimmanteil. Bei der Hochschulwahl kamen die Grünen Studenten auf 43,44 Prozent.

 
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Von 29 Mitgliedern im Stupa gehören zehn den Grünen an. Zum ersten Mal stehen zwei Frauen an der Spitze: Marlene Tillack ist die neue Vorsitzende und Friederike Schick ihre Stellvertreterin.

Der ein oder andere sah sie womöglich bei der virtuellen Erstsemesterbegrüßung Anfang November. Diese haben nämlich die beiden Studentinnen moderiert.

Ihre Hauptaufgaben in Bezug auf das Studierendenparlament sehen sie nach eigenen Worten in der Organisation, Kommunikation und Repräsentation der Studierenden. „Persönlich haben wir uns vorgenommen, hierbei besonders andere Frauen zu unterstützen, um einen gleichberechtigten Diskurs zu fördern“, sagt Marlene Tillack. „Zudem wollen wir eine Beauftragte für Rassismus schaffen, die sich mit Prävention auseinandersetzt und Betroffene unterstützt.“ Marlene Tillack studiert Internationale Entwicklung und Wirtschaft und engagierte sich bereits bei der Grünen Jugend in Bayreuth.

In der Studierendenvertretung sitzen Vertreter der Juso (17,23 Prozent/3 Sitze), von LHG – Liberale Hochschulgruppe (13,35 Prozent/1 Sitz), RCDS – Ring Christlich-Demokratischer Studenten (13,65 Prozent/2 Sitze) und die Hochschulgruppe Volt (9 Prozent/1 Sitz). Jede der sechs Fachschaften der Uni entsendet darüber hinaus zwei Vertreter. Außerdem gibt es noch sechs Sprecherräte, die für Finanzen, Kultur, Soziales, Internationales, Technik und Studium und Lehre zuständig sind.

Zwei Stupa-Mitglieder werden in den Hochschulrat und drei in den Senat entsandt. Der Senat, in dem 19 Mitglieder sitzen, ist so etwas wie das Kommunalparlament der Uni, schreiben die Studierendenvertreter auf ihrer Internetseite: Da geht es um Prüfungsordnungen, Berufungen, die Grundordnung der Uni und die Kommunikation zwischen Hochschulleitung und Fakultäten.

Der Hochschulrat wiederum besteht aus 14 Mitglieder, je zur Hälfte aus externen und internen Uni-Vertretern. Ihn kann man sich wie eine Art Aufsichtsrat vorstellen, dem es um die langfristige Entwicklung der Universität geht.

Das Studierendenparlament trifft sich normalerweise alle zwei Wochen. Die konstituierende Sitzung für das Wintersemester 2020/21 und das Sommersemester 2021 habe diesmal online abgehalten werden müssen, erzählt Marlene Tillack am Telefon. Über die zweite Sitzung sagt sie: „Wir sind aktuell noch mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Uni befasst.“ Ein anderes wichtiges Thema sei die digitale Lehre und die Folgen für die Studierenden.

Für die meisten finden die Kurse und Vorlesungen nämlich weiterhin online statt. Nur Erstsemester und einige andere vorher festgelegte Gruppen sind auf dem Campus, auf dem überall Maskenpflicht gilt. „Einige Räume sind trotzdem leer, weil die Kurse dennoch digital angeboten werden.“ In der Mensa gibt es nur Essen zum mitgenommen. „Der Campus ist ziemlich leer im Moment“, sagt Marlene Tillack, die das Hygienekonzept der Uni für „vorbildlich“ hält. Ihr sei nur ein Corona-Fall aus dem vorigen Semester bekannt: Prüfungsteilnehmer seien deshalb in Quarantäne geschickt worden.

Die Grüne Hochschulgruppe (GHG) will sich in den nächsten Monaten besonders um den Ausbau der Fahrradinfrastruktur am und zum Campus kümmern. „Wir wollen die Uni Bayreuth zu einem faireren, modernen und nachhaltigeren Ort machen. Dafür fordern wir mehr vegane Gerichte, mehr Außenarbeitsplätze, die Bekämpfung jeglicher Diskriminierung und vor allem mehr Begrünung.“

Die Jusos legen, wie sie mitteilen, Wert auf eine soziale Uni, an der sich alle Gruppen wohlfühlen könnten. Wer finanzielle Überbrückungshilfe brauche, der solle ein Sozialdarlehen erhalten, fordern sie. Die Digitalisierung auf dem Campus voranzutreiben, hat sich der RCDS vorgenommen. Zum Beispiel mit einer digitalen UBT-Card auf dem Smartphone und Online-Hochschulwahlen. Mehr Nachtbuslinien und eine engere Bustaktung wären ebenfalls wünschenswert. Den Ausbau von Digitalisierungsangeboten und die Stärkung der Chancengleichheit an der Universität wollen auch die Liberalen.

Die Volt-Hochschulgruppe ist nach eigenen Angaben Teil eines europaweiten Netzwerkes von Volt-Hochschulgruppen ist. Sie stehe für europäische Werte wie Toleranz, Chancengleichheit, Solidarität und Freiheit ein.

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