Hochschule Coburg Creapolis-Award für innovative Problemlöser

Natalie Schalk
Verleihung in Corona-Zeiten: Präsidentin Christiane Fritze überreichte symbolisch den Preis in einer Videokonferenz an die Gewinner. Foto: Hochschule Coburg

Hightech hilft der Landwirtschaft: Das ISAT der Hochschule und das Unternehmen Schmelzer arbeiteten zusammen. Nun wurden sie ausgezeichnet.

 
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Coburg - Die Hochschule Coburg hat auch heuer den Creapolis-Award für herausragende Projekte verliehen. In diesem Jahr zeichnete man die Zusammenarbeit zwischen ISAT, dem Institut für Sensor- und Aktortechnik der Hochschule Coburg, und dem mittelständischen Unternehmen Schmelzer aus dem oberpfälzischen Waldershof als Best-Practice-Beispiel aus.

Schmelzer hat sich unter anderem auf Anlagenbau und Landtechnik spezialisiert. Dabei traf man immer wieder auf ein Problem: Getreide wird heute meist mit Korngebläseanlagen oder Elevatoren über Rohre in die Silos gefüllt – und das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 18 Stundenkilometern. „Das ist wie Sandpapier“, erklärt Geschäftsführer Helmut Keck. Irgendwann ist das Metall durchgeschmirgelt. Damit es nicht während der Erntezeit zu Ausfällen kommt, werden die Rohre regelmäßig inspiziert und vorsorglich ausgetauscht. Ein enormer Aufwand. Helmut Keck, der in den 1980er Jahren selbst in Coburg studierte, wandte sich mit dem Problem an das ISAT-Leitungsteam Prof. Dr. Klaus Stefan Drese und Prof. Dr. Thorsten Uphues.

Entscheidend war die Frage, wie sich Veränderungen in so einem Rohr wahrnehmen lassen. „Immer dann, wenn Standardtechniken nicht mehr ausreichend sind, kommen geführte Schallwellen zum Einsatz“, erklärt Drese. Schallwellen bringen die Oberfläche des Rohres zum Schwingen. Verändert sich die Dicke des Materials, verändert sich auch die Schwingung – das erfasst ein Sensor lange bevor ein Loch entsteht. So lässt sich das Rohrsystem kontinuierlich und automatisch überwachen. Nötige Wartungsarbeiten werden für einen passenden Zeitpunkt eingeplant und nur das ausgetauscht, was wirklich verschlissen ist.

„Das Projekt zeigt hervorragend die Transferstärke an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften und die Bedeutung der angewandten Forschung für die regionale Wirtschaft“, würdigte dann auch Professorin Christiane Fritze, Präsidentin der Hochschule Coburg, die Arbeit bei der virtuellen Preisverleihung.

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