Hinspiel nicht viel wert Medi-Team empfängt personell veränderten MBC

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Mann des Tages beim Bayreuther Sieg in Weißenfels war Lukas Meisner (rechts), der mit 20 Punkten den Bestwert seiner Laufbahn erreichte. Beim Rückspiel erwarten ihn nun aber besser für seine Position passende Gegenspieler als David Brembly (links). Foto: Peter Kolb Foto: copyright-sample

BASKETBALL. Auf den ersten Blick erscheint die Konstellation ideal dafür, vor dem heutigen Bundesligaspiel von Medi Bayreuth gegen den Mitteldeutschen BC (20.30 Uhr) eine Analyse des Hinspiels zur taktischen Vorbereitung heranzuziehen. Schließlich ist es erst fünf Wochen her, dass sich beide Mannschaften in Weißenfels gegenüber standen und die Bayreuther die Aufgabe beim Tabellenletzten am Ende doch standesgemäß mit 102:88 lösten.

 
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Der damalige Spielverlauf verspricht sogar ganz offensichtlich einige Anhaltspunkte dafür, was spielerisch gelingen muss und was möglichst vermieden werden sollte. In der ersten Halbzeit hatten die Bayreuther nämlich bis zum Pausenstand von 49:57 ständig im Rückstand gelegen, ehe sie nach dem Seitenwechsel mit 53:31 dominierten.

Medi-Trainer Raoul Korner geht jedoch davon aus, dass man sich auf ein ganz anderes Spiel einstellen muss als beim ersten Duell: „Jetzt haben sie zusätzlich zwei große Spieler mit Euroleague-Erfahrung dabei – das ändert schon einiges.“ Mit dem nachverpflichteten NBA-Routinier Joey Dorsey und Strahinja Micovic fehlte beim MBC die Stammbesetzung auf den beiden großen Positionen und mit Benedikt Turudic auch noch die erste Alternative. „Sie haben das Spiel praktisch ganz ohne Big Man bestritten und deswegen mit viel Tempo und Mismatches versucht, uns zu attackieren“, beschreibt Korner die ungewöhnliche Ausgangslage. „Das hat zunächst auch gut funktioniert, ehe wir dann gut darauf reagiert haben.“ Damit ist auch schon der unterschiedliche Verlauf der beiden Halbzeiten erklärt – und warum er sich in genau dieser Weise wahrscheinlich nicht wiederholen wird.

Noch keine Trendwende

Die Hoffnungen des Tabellenletzten, dass die Rückkehr der namhaften Innenspieler eine Trendwende bewirken würde, hat sich bislang allerdings nicht erfüllt. Seit dem Hinspiel gegen Bayreuth hat der MBC lediglich zwei Partien gegen die ursprünglich als Mitkonkurrent im Abstiegskampf eingestufte BG Göttingen bestritten und beide verloren. Nachdem der erste Heimsieg der Saison (abgesehen vom frühen 91:79 im Pokal gegen Bayreuth) mit 84:90 erneut verpasst worden war, fiel die Niederlage in Göttingen trotz kompletter Besetzung mit 95:107 sogar noch deutlicher aus.

Korbjagd eindämmen

Trotz der veränderten Voraussetzungen wird man die Bayreuther somit auch diesmal als Favoriten einstufen dürfen. Das weist Korner auch gar nicht zurück, aber er relativiert es doch: „Ich hoffe schon, dass wir hinreichend gewarnt sind, um zu erkennen, dass das eine Mannschaft mit Qualität ist.“ Respekt hat er besonders vor der Offensivkraft der Weißenfelser, mit der sie trotz der vielen Misserfolge oft einen respektablen Eindruck hinterlassen haben. Musterbeispiel dafür war ihr Beitrag zum Punkterekord der Saison bei der 108:116-Niederlage in einem spektakulären Schlagabtausch bei Alba Berlin. Dieses Ergebnis zeigte aber auch ebenso klar die defensiven Mängel des Tabellenletzten, der seinen Gegnern im Schnitt fast 98 Punkte gestattet. Beim zweitschwächsten Team in dieser Statistik (Hamburg) sind es schon sechs Punkte weniger. „Man muss ihnen die Dreier wegnehmen und ihr Spiel langsamer machen“, nennt der Medi-Coach als wichtigste Faktoren, um die Korbjagd des MBC einzudämmen.

Nicht zu unterschätzen sei bei dieser Aufgabe der Ausfall von Joanic Grüttner Bacoul (Mittelfußbruch): „Er kann minutenweise wichtige Energie reinbringen. Wenn der zehnte Mann komplett fehlt, macht es das schon schwieriger. Ganz abgesehen davon, dass es natürlich für ihn persönlich sehr bedauerlich ist.“

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