Hilfe für Eltern, Kinder und Erzieher

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Fragen zum Bildungssystem in arabischen Ländern, zur passenden Kleidung und religiösen und gesellschaftlichen Regeln: Auf diese haben die Sprachmittlerinnen Viktoriia Plachynta und Shifaa Alkhalaf eine Antwort. Die beiden Frauen arbeiten seit Juni 2017 in Kindertagesstätten in Stadt und Landkreis Bayreuth. Im Neuen Rathaus wurde ihre Arbeit am Donnerstag vorgestellt.

 
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Sprachmittlerinnen Shifaa Alkhalaf stammt aus Syrien und Viktoriia Plachynta ist Ukrainerin (von links).⋌Foto: Ute Eschenbacher Foto: red

Das „Sprachmittler- und Dolmetscherprojekt in Kindertagesstätten wird finanziert vom bayerischen Sozialministerium, das in diesem Jahr jedoch weniger Fördermittel als im Vorjahr bezahlt. Angegliedert ist es an das Freiwilligen Zentrum in Bayreuth, unter dessen Dach der Caritasverband die Deutsch, Arabisch, Russisch und Englisch sprechenden Frauen unterstützt. Die Kosten teilen sich Stadt, Landkreis und Caritas. Das Angebot ist für Flüchtlingsfamilien kostenlos und freiwillig.

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Weil es Schwellenängste nimmt und die Integration erleichtert, sieht Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe darin einen „wertvollen Beitrag für eine gute Zukunft der Kinder“. Außerdem komme es den Erziehern entgegen und beuge einer Überforderung vor, sagt Dolores Longares-Bäumler, Bereichsleiterin Migration beim Caritasverband. Die Sprachmittlerinnen sind selbst Geflüchtete und verstehen daher die Sorgen und Nöte der Familien mit Fluchterfahrung gut.

Die 30-jährige Viktoriia stammt aus der Ukraine, war Lehramtsstudentin und lebte in Syrien, wo sie Arabisch lernte. Seit drei Jahren wohnt sie in Bayreuth und studiert an der Universität Interkulturelle Germanistik. „Der Großteil unserer Arbeit besteht aus schriftlichen Übersetzungen“, sagt sie. In der Stadt Bayreuth ist sie für 15 Kindergärten zuständig. Ihre Kollegin Shifaa stammt aus Syrien und war dort Grundschullehrerin. Sie hat ihr Einsatzgebiet im Landkreis und kümmert sich um acht Kindergärten, darunter die in Warmensteinach und Bad Berneck. Auch sie betreut etwa 40 Kinder und ist für die Anliegen der Kindergärten telefonisch erreichbar. „Oft gibt es Fragen zum Thema Pünktlichkeit“, schildert sie. „Wenn die Kinder um 8 Uhr gebracht werden sollen, heißt das eben nicht 9.30 Uhr.“