Nicht zuletzt die ausgekoppelte Single "SOS" beschreibt den Zwiespalt recht gut, den Avicii bis zuletzt verkörperte: klare, fröhlich machende Musik gepaart mit einem Text, der manchmal nach Hilfe zu rufen scheint. "Can you hear me, SOS, help me put my mind to rest", singt Aloe Blacc in der Friends Arena. Tausende tun es ihm mit selber Nachdenklichkeit gleich.
Top-DJs wie Nicky Romero, Kygo und David Guetta hatten die Menge zuvor mit ihren Sets auf das eigentliche Gedenkkonzert eingestimmt. Laidback Luke ließ mit einem Shirt mit der Aufschrift "Avicii Forever" keinen Zweifel daran, dass der DJ und dessen Musik aus seiner Sicht nie vergessen werden sollten. Das belgische Duo Dimitri Vegas & Like Mike ("The Hum") verkündete später: "Wir sind heute Abend aus Liebe für Tim hier, aus Liebe für seine großartige Musik!"
David Guetta startete im Anschluss mit den Klängen von Aviciis "SOS" und "Heaven" in seinen Gig. "Wir sind heute alle hier, um einen Freund zu feiern", rief er der Menge entgegen. Dann spielt er einen Song, den er nach eigenen Angaben in der Woche nach Aviciis Tod zu dessen Ehren aufgenommen hat. Es wird kurz leise im Rund - und dann wieder sehr, sehr laut.
Mit dem Konzert wollten Aviciis Familie und deren Tim-Bergling-Stiftung die Aufmerksamkeit auf das Thema psychische Gesundheit richten. Alle Ticket-Erlöse sollen dem Kampf gegen psychische Gesundheitsprobleme und der Suizid-Prävention zugutekommen. Das Konzert solle Aufmerksamkeit auf das Stigma richten, das mit psychischen Problemen und Selbstmorden verbunden werde, sagte Vater Klas Bergling auf dem Konzert. Deshalb wolle die Stiftung von nun an an jedem 5. Dezember darauf aufmerksam machen. "Wir vermissen Tim", sagte er, "aber er ist durch seine Musik hier."