Herbstgaudi Bayreuth Froh, rauszukommen

Barbara Struller

Trotz des doch recht trüben Sonntags stand am Nachmittag eine überraschend lange Schlange vor dem Eingang der Herbstgaudi. Bisweilen standen die Besucher bis auf Höhe des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums. Die Wartezeit, bedingt durch die Einlasskontrolle, war jedoch überschaubar und auf dem Volksfestplatz verteilten sich die Menschen über das weitläufige Gelände.

 
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Trotz des doch recht trüben Sonntags stand am Nachmittag eine überraschend lange Schlange vor dem Eingang der Herbstgaudi. Bisweilen standen die Besucher – hauptsächlich Familien und Jugendliche – bis auf Höhe des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums. Die Wartezeit, bedingt durch die Einlasskontrolle, war jedoch überschaubar und auf dem Volksfestplatz verteilten sich die Menschen über das weitläufige Gelände.

An den Fahrgeschäften bilden sich daher keine langen Warteschlangen – ob Breakdance, Autoscooter oder Karussell und die Raupen-Achterbahn für Kinder: spätestens in der nächsten Runde ist der ältere oder jüngere Nachwuchs mit dabei.

Das Kreischen aus den wirbelnden Gondeln ist aber nicht so laut wie aus den vergangenen Volksfesten gewohnt, aber die Nebelmaschine gibt ihr Bestes und vermischt sich mit dem Duft von gebrannten Mandeln aus dem Stand gegenüber. Und auch der Rekommandeur – „weiter geht’s! Und noch eine Rrrrrrrrrunde!“ – ist gewohnt lautstark bei der Sache.

Nicht lange Warten müssen die Besucher auch nicht an der obligatorischen Spickerbude oder am Losstand. Das Glück ist somit nicht besonders fern – vorausgesetzt, der spitze Pfeil trifft das Ziel oder im zusammengetackerten Papierröllchen findet sich keine Niete.

Viele zeigten sich froh „endlich mal wieder rauszukommen“ und den „Kinder wieder was bieten zu können“, wie es eine vielköpfige Familie sagt. Der Nachwuchs steigt gerade aus dem Kinderkarussell, es ist das erste Fahrgeschäft, das sie ausprobieren, nachdem sie sich bei einem Rundgang einen Überblick über das Angebot verschafft haben. Jetzt geht es weiter, dazwischen winkt noch eine versprochene Bratwurstsemmel und eine Tüte Popcorn für den Rückweg.

Dass seit Eröffnung der Herbstgaudi am vergangenen Freitag überwiegend Familien unterwegs sind, das hat auch Schausteller Raimund Krug festgestellt. Hinter dem Nürnberger tut sich eine plüschige Wand aus tierischen Gesellen auf, viele davon größer und schwerer als die Kinder, die auf Losglück hoffen, um eines davon zu ergattern. „Ich bin wirklich zufrieden“, sagt Krug über die ersten zweieinhalb Tage. Zumindest gemessen an den Maßstäben, die man unter Corona-Bedingungen anlegen kann.

„Es hilft vor allem psychisch, dass wir wieder was zu tun haben“, sagt Schausteller Krug, dessen Branche seit vergangenem Jahr jegliche Einnahmequellen weggebrochen sind. „Man hat ja auch Angst, dass man vergessen wird.“ Es tue gut, wieder rauszukommen, auch den Kindern. Damit sie wieder was erleben, findet Krug. „Ich bin normalerweise jedes Jahr zu Pfingsten hier, aber damit war es heuer ja auch nichts.“ Deswegen hat er sich gefreut und natürlich zugesagt, als sich das Bayreuth Marketing bei ihm gemeldet hat.

Allerdings weiß Raimund Krug nicht, wie es ab Montag in einer Woche mit seinem Geschäft weitergeht. Das Engagement in Bayreuth folgte beinahe nahtlos auf zweieinhalb auf das NürnBärLand, das Nürnberger Ersatz-Volksfest. „Ich schaue ständig aufs Telefon, ob nicht was reinkommt. Ob es nicht irgendwo ein weiteres Pop-Up-Volksfest gibt“, sagt er.

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