Herbe Enttäuschung Medi-Team in Ventspils chancenlos: 77:95

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Wenig Freude hatte Trainer Raoul Korner am Debüt des Medi-Teams im Fiba-Europe-Cup. Foto: Archiv/Peter Kolb Foto: copyright-sample

BASKETBALL. Für Medi Bayreuth hat sich die Hoffnung nicht erfüllt, dass der Fiba-Europe-Cup zusätzliche Chancen für Erfolgserlebnisse eröffnen würde. Im Gegenteil: Zum Start in diesen Wettbewerb erlebte der auf nationaler Ebene noch sieglose Bundesligist gestern Abend eine herbe Enttäuschung in Form einer 77:95 (30:49)-Niederlage beim lettischen Vertreter BK Ventspils, der aufgrund seiner Erfahrung in der höherklassigen Champions League zwar als stärkster Konkurrent in der Gruppe C gilt, aber keineswegs mit einer brillanten Leistung aufwartete.

 
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Mit welchem Ehrgeiz die Bayreuther ins internationale Rennen gingen, unterstreicht ihr Bemühen um eine schnelle Einsatzberechtigung für Nate Linhart. Tatsächlich kam der erst am Wochenende nach einjähriger Abwesenheit zurückgekehrte Amerikaner gestern bereits zum Einsatz.

Da im Medi-Team von Beginn an kaum etwas zusammenlief, wurde er sogar schon nach vier Minuten eingewechselt, stand in der zweiten Hälfte 15 Minuten auf dem Feld und verzeichnete insgesamt eine Einsatzzeit von 21:45 Minuten, die nur von drei Teamkollegen noch knapp übertroffen wurde. Nach kurzer Eingewöhnungszeit genügten sieben Punkte sowie je vier Rebounds und Assists, um Linhart unter den effektivsten Bayreuthern auf Platz drei zu bringen. Noch besser schnitten in dieser umfassenden Statistik-Kategorie nur die beiden einzigen Spieler mit zweistelliger Punktausbeute ab. James Woodard kam mit guten Trefferquoten auf 17 Punkte (3/5 Dreier, 4/7 Zweier), und Reid Travis war trotz seiner Foulbelastung mit 21 Punkten (6/10 aus dem Feld, 9/10 Freiwürfe) sogar der einzige Bayreuther, der Hoffnung auf einen nachhaltigen persönlichen Aufwärtstrend weckte. Wenn man dann noch anmerkt, dass Andreas Seiferth beim Comeback nach seiner schweren Schulterverletzung fit genug war für solide 14 Einsatzminuten (sechs Punkte, drei Rebounds), sind bereits sämtliche positiven Aspekte im Medi-Team aufgelistet.

Das reichte allerdings bei weitem nicht, um auch nur den Hauch einer Siegchance zu haben. Im Grunde war dieses Thema schon abgehakt, als die Gäste nach einem peinlichen Fehlstart nach acht Minuten mit 5:25 im Rückstand lagen. Zwar verkürzten sie noch bis zum Ende des ersten Viertels auf 16:26, aber näher kamen sie nur noch ein einziges Mal beim 26:35 heran (16.). Die höchste Führung für Ventspils wurde beim 68:43 notiert (28.), aber auch 75 Sekunden vor Schluss hatte sich mit 95:72 kaum etwas an der Differenz verändert.

Ventspils beim Rebound klar dominierend

Für eine ungefährdete Kontrolle über das Geschehen genügte den Letten schon allein ihre Überlegenheit beim Rebound (46:28). Sogar unter dem Bayreuther Korb eroberten sie mehr Abpraller als die Medi-Verteidigung (19:17). So störte es überhaupt nicht, dass die einheimischen Werfer an der Dreierlinie nur phasenweise überzeugten (12/31) und an der Freiwurflinie sogar einen ausgesprochen schwachen Eindruck hinterließen (11/21 nach kläglichen 7/16 bei Halbzeit). Die Liste der sechs Letten mit zweistelligen Punktzahlen führte Janis Berzins mit 19 Zählern an (4/7 Dreier).

Die restlichen Bayreuther Punkte verteilten sich auf James Robinson (8), Bryce Alford (6), Bastian Doreth, Evan Bruinsma und Joanic Grüttner Bacoul (je 4).

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