Wie berichtet, übernimmt der Freistaat Bayern in allen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen die Verpflegung des Personals. Dafür bezahlt der Freistaat Bayern seit dem 1. April bis auf Weiteres 6,50 Euro pro Tag. Das klappt in vielen Kliniken und auch bei Arbeitgebern wie dem Roten Kreuz vorbildlich.
Viele Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen, vornehmlich aus dem Bereich der Diakonie und der Arbeiterwohlfahrt, beklagen sich aber, dass ihre Arbeitgeber diese Gesten nicht weitergeben. Die kargen Lunchpakete, die sie mittlerweile ironisch als "Heldenessen" bezeichnen, könnten unmöglich dem Gegenwert von 6,50 Euro entsprechen.
„Pausenpakete, die von den Mitarbeitern selbst als ‚schäbig‘ beurteilt werden, werden dem nicht ansatzweise gerecht!“, betont König und findet, dass sich die betreffenden Einrichtungsleitungen für ihr Handeln schämen sollten.
König fordert die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml in einem Schreiben deshalb auf, trotz der aktuell allgemein hohen Belastung, diesen Vorwürfen nachzugehen. „Wenn die Einrichtungen diese Gelder vorsätzlich für Müllentsorgung, Querfinanzierung anderer Maßnahmen und die Verwaltung ausgeben – wie die Leitungen teils ganz offen zugeben – handelt es sich meiner Meinung nach hier eher um einen bedauerlichen Fall des Subventionsbetrugs und könnte eine Aufgabe für die Staatsanwaltschaft sein", sagt König.
Es sei die Verantwortung der Staatsregierung diesen Vorwürfen nachzugehen und gegebenenfalls konsequent und mit Nachdruck auf eine ordentliche Verpflegung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zu bestehen. Die Mitarbeiter verdienten eine angemessene Verpflegung im vollen Wert.
„Die vorhandenen Missstände müssen unverzüglich beendet und der Verpflegungskostenzuschuss ordnungsgemäß den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugeleitet werden, sei es in Form von Nahrungsmitteln, Gutscheinen oder Geldzahlungen“, formuliert König deutlich.