Überzeugend in jeder Disziplin Haug-Sieg auf Lanzarote

Gewohntes Bild: Schon zum dritten Mal hat Anne Haug zum Saisonstart das Mitteldistanz-Rennen auf ihrer Trainingsinsel Lanzarote gewonnen. Foto: red/Ironman Lanzarote

Anne Haug hat die Triathlon-Saison mit einem Sieg eröffnet. Das 70.3-Rennen auf Lanzarote gewann sie mit großem Vorsprung.

 
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Vielversprechend ist für Anne Haug der Einstand ins Triathlon-Jahr 2023 verlaufen. Zum Abschluss ihrer Vorbereitung auf Lanzarote gewann die Bayreutherin den dortigen Wettbewerb der Ironman-70.3-Serie überlegen. Zwar fehlte die als stärkste Konkurrentin eingeschätzte Britin Emma Pallant-Browne, die in der Nacht vor dem Start erkrankt war, aber der klare Vorsprung im Ziel war trotzdem keine Selbstverständlichkeit. Haug gewann in 4:16:47 Stunden mit einem Abstand von 11:51 Minuten vor der Britin India Lee und 19:55 Minuten vor der drittplatzierten Elisabetta Curridori aus Italien.

Dabei stellte das Rennen nicht nur wegen des Streckenprofils einige Ansprüche. „Lanzarote hat mich nicht enttäuscht und einen wirklich windigen und harten Arbeitstag beschert“, sagte die Langdistanz-Weltmeisterin von 2019 und zeigte sich mit ihren Leistungen in allen Teildisziplinen zufrieden. „Mein Schwimmen war absolut perfekt“, kommentierte sie die Tatsache, dass sie am Ende der 1,9 Kilometer im Atlantik nach 26:03 Minuten bereits zu den vier Führenden gehörte. Neben India Lee und deren am Ende viertplatzierten Landsfrau Kate Curran gehörte auch Schwimm-Spezialistin Fabia Maramotti aus Italien dazu, die danach schnell zurückfiel.

Auf den 90 Rad-Kilometern setzte sich Haug bald zusammen mit Lee ab und distanzierte dann auch die Britin. Aus dem Vorsprung von gut 30 Sekunden nach zwei Dritteln der Strecke wurden bis zum Erreichen der Wechselzone nach 2:29 Stunden schon 1:35 Minuten. „Bis Timanfaya konnte ich mich absetzen“, freute sie sich über ihre Leistung auf dem anspruchsvollsten Streckenabschnitt.

Somit lag die Favoritin schon vor ihrer Paradedisziplin klar an der Spitze, aber das hinderte sie nicht daran, ihre Qualitäten beim Laufen zu unterstreichen. „Der Lauf hat sich einfach super angefühlt, und darüber freue ich mich am meisten“, sagte Haug. „Denn nach zwei Jahren anhaltenden Energieproblemen durch meine Covid-Infektion habe ich endlich wieder Power in meinen Muskelzellen gespürt.“ So legte die Nummer eins der Langdistanz-Weltrangliste für den Halbmarathon (21,1 km) eine Zeit von 1:16:28 Stunden hin, mit der sie auch den Vergleich mit den besten männlichen Profis nicht scheuen musste. Nur drei Athleten unter den Top Ten des Männer-Rennens waren noch schneller – keiner davon mehr als 75 Sekunden.

Der Sieger bei den Männern kam ebenfalls aus Deutschland: Justus Nieschlag (TV Buschhütten) lag schon nach dem Schwimmen an der Spitze und gewann schließlich in 3:54:57 Stunden knapp vor dem Franzosen Mathis Margirier (3:55:13) und Thor Bendix Madsen aus Dänemark (3:56:51). Andreas Dreitz vom SV Bayreuth hatte einen unglücklichen Tag und konnte nicht in den Kampf um die Spitzenplätze eingreifen.

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