Haspo in Flensburg Ungewöhnlichste Aufgabe der Saison

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Durchschlagskräftig und treffsicher präsentierten sich die Bayreuther gegen TBV Lemgo II. Als Topscorer zeichnete sich Paul Saborowski (links) mit acht Toren aus. Foto: Peter Kolb

Weite Reisen sind für Haspo Bayreuth in der 3. Handball-Liga nicht ganz ungewohnt, aber diese ist besonders: 720 Kilometer müssen bewältigt werden, um am Sonntag zum letzten Auswärtsspiel der Abstiegsrelegation beim DHK Flensburg anzutreten.

 
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Nur drei Tage nach dem imponierenden 37:30-Kantersieg gegen TBV Lemgo II steht Haspo Bayreuth in der Relegation um den Klassenerhalt in der 3. Handball-Liga schon vor der nächsten Aufgabe. Am Sonntag um 17 Uhr steht nach einer Anreise von 720 Kilometern das letzte Auswärtsspiel beim DHK Flensburg an der dänischen Grenze auf dem Plan.

Vor nur einer Woche standen die Bayreuther noch mit 3:5 Punkten da und hatten zwei Partien gegen noch unbesiegte Teams vor sich. Zwei Siege später haben sie nun aber die Möglichkeit, sich beim Tabellenletzten eine reelle Chance auf den Klassenerhalt bis zum letzten Spieltag zu erhalten. Für DHK Flensborg ist der Abstieg dagegen mit 1:11 Punkten schon nicht mehr abzuwenden. Den einzigen Punkt hat sich der Tabellenletzte ausgerechnet beim Hinspiel in Bayreuth erkämpft.

Die Tabellensituation spricht für einen gewissen Leistungsunterschied zwischen den Flensburgern und den anderen Teams, doch dieser Schein trügt, Erst am Donnerstag verloren sie gegen Spitzenreiter Kirchzell nur mit 35:36, und das war nicht die erste knappe Niederlage. Außerdem ehrt es die Gastgeber, dass sie keinesfalls den Eindruck erwecken, die für sie bedeutungslosen Spiele nicht mehr so ernst anzugehen. „Als schlechteres Team darf man die auf keinen Fall einschätzen. Trotz der Tabellensituation schenken die absolut nichts her“, warnt der Bayreuther Rückraumspieler Stefan Wopperer. Und durch die ungewohnten äußeren Umstände wird die Aufgabe natürlich nicht leichter: Die außergewöhnlich lange Anfahrt wird schon am Vortag absolviert. Die Mannschaft von Trainer Mathias Bracher nächtigt in Kiel und muss dann nur noch einen kurzen Weg hinter sich bringen. Wopperer macht sich deswegen jedoch keine Sorgen: „Ich mache mir da gar keinen Kopf. Es wird darauf ankommen, dass wir am Sonntag den Schwung der letzten beiden Spiele mitnehmen und schnell in den Game-Modus finden“.

Das Hinspiel hat gezeigt, dass auch beim Schlusslicht die volle Leistung nötig sein wird. Damals sah zwar zunächst alles nach einer leichten Aufgabe aus, denn dank starker Leistung der Abwehr und von Torwart Tizian Braun kam Haspo über sehenswertes Tempospiel zu guten Chancen. Als die Flensburger jedoch ihre Fehlerquote im Angriff reduzierten und ihre freien Bälle besser verwerteten, erzwangen sie ein ausgeglichenes Spiel. Vor allem DHK-Spielmacher Melf Hagen spielte eine große Rolle, in dem er seine Nebenleute und insbesondere die Kreisläufer brillant in Szene setzte. Bis zur 45. Minute lag Haspo ständig im Rückstand, ehe die Defensive wieder mehr Erfolg hatte.

In einer chaotischen Endphase wurden jedoch wiederholt freie Chancen vergeben, sodass die Bayreuther am Ende mit dem einen Punkt sogar zufrieden sein mussten. Schließlich parierte Torwart Braun noch in letzter Sekunde einen freien Wurf. „Wir dürfen diese Chancen nicht liegen lassen, da waren wir einfach nicht gut genug“, bekannte Teamsenior Steffen Berghammer. In dieser Hinsicht werden sich die Bayreuther steigern müssen, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt bis zum letzten Spiel zu wahren.

 

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