Haspo bei Neuling Erstmals kein großer Name

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Kopf hoch!: Nach dem Höhenflug der Vorsaison muss Haspo-Trainer Mathias Bracher (rechts) sein Team nun häufiger aufrichten. Ein Erfolgserlebnis wäre da hilfreich. Foto: Imago/Peter Kolb

Etwas anders als bei den vier bisherigen Niederlagen sind die Voraussetzungen für Haspo Bayreuth im fünften Spiel der Saison in der 3. Handball-Liga.

 
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Zum ersten Mal seit der Eingruppierung in der Staffel Ost trifft die Mannschaft von Trainer Mathias Bracher nicht auf einen Gegner, der sich bereits in höheren Spielklassen einen Namen gemacht hat. Bei den Sportfreunden Söhre wartet am Sonntag um 17 Uhr vielmehr ein Aufsteiger, der zum ersten Mal in einer Liga auf Bundesebene vertreten ist. Allerdings ist den Bayreuthern die weite Fahrt schon vertraut. Das 1400 Einwohner zählende Dorf Söhre als Ortsteil der niedersächsischen Gemeinde Diekholzen liegt nämlich nicht weit von Hildesheim entfernt, wo es kürzlich eine empfindliche Niederlage gegeben hat.

Nach dem schwierigen und von Ausfällen geprägten Saisonstart findet sich Haspo aktuell mit 0:8 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Damit bestätigt sich möglicherweise die Floskel, wonach das zweite Jahr als Aufsteiger in einer neuen Liga schwieriger sei als das erste. Auch diesmal muss es nicht viel leichter werden, selbst der Gegner keinen so klangvollen Namen hat. Immerhin hat der Neuling im Gegensatz zu Haspo in dieser Saison schon gepunktet. Vor allem aber ist die Personalsituation bei den Bayreuthern unverändert angespannt. Verstärkung für das Aufgebot, das zuletzt gegen die zweite Mannschaft des Bundesligisten SC DHfK Leipzig mit 26:30 verlor ist auch diesmal nicht in Sicht.

Die Sportfreunde Söhre haben ihren erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga auf ziemlich eindrucksvolle Weise geschafft, denn die Meisterschaft in der Oberliga Niedersachsen gewannen sie in der vergangenen Saison mit einer Bilanz von 51:1 Punkten. Der Einstand auf der neuen Ebene wurde ihnen durch den Spielplan ein wenig erleichtert, denn das dritte Saisonspiel gegen Haspo Bayreuth ist gleichzeitig auch das dritte in heimischer Halle. Zum Auftakt mussten die Niedersachsen gegen den späteren Haspo-Gast SC DHfK Leipzig II mit 29:40 noch ordentlich Lehrgeld zahlen, doch schon im zweiten Spiel gelang Historisches: Gegen den in der Dritten Liga etablierten SV Anhalt Bernburg eroberten die Sportfreunde mit 32:28 ihre allerersten Punkte in einer Liga unter dem Dach des DHB.

Erfolgreichste Torschützen des Neulings waren in den ersten beiden Spielen Niklas Ihmann (insgesamt 14/6) und Tim Alex (11). Den bekanntsten Namen im Klub hat aber der bereits seit 2016 dort amtierende Trainer: Sven Lakenmacher spielte als Profi zunächst in seiner Heimatstadt Magdeburg (1987 bis 1990) und nach der deutschen Vereinigung für TV Großwallstadt, TuS Nettelstedt, Eintracht Hildesheim und sogar ein Jahr lang in Spanien bei Portland San Antonio. Der 51-Jährige kann 47 Länderspiel-Einsätze vorweisen, in denen er 93 Treffer erzielte.

Bei Haspo Bayreuth gewinnt man Hoffnung auf einen Aufwärtstrend aus der zurückliegenden Partie gegen Leipzig II, denn das Team hat immerhin nachweisen können, dass es auch ohne die verletzten Leistungsträger Paul Saborowski und Tobias Gretsch konkurrenzfähig ist. Wie schon bei zwei der drei vorangegangenen Niederlagen fiel die Entscheidung erst in der Schlussphase. Man war sich einig, dass mit dieser Leistung gegen einen weniger starken Gegner etwas zu holen gewesen wäre. Dass man bei den Sportfreunden Söhre auf einen solchen Gegner trifft, ist aber keineswegs sicher.

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