Handy statt Fahrkarte Bus fahren mit der Egon-App

Besonders für Gelegenheitsfahrer sei die Egon-App interessant, sagt Verkehrsplaner Vincent Feige von den Stadtwerken. Foto: Gunter Becker

Egon heißt eine App, die ab sofort im VGN-Gebiet verfügbar ist. Ihr Vorteil: Der Nutzer muss keine Fahrkarte mehr am Automaten oder beim Fahrer lösen. Interessant ist sie besonders für Gelegenheitsnutzer.

 
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Es regnet, man nimmt den Bus statt Fahrrad oder Auto und merkt: Kleingeld vergessen. Der Busfahrer kann den Geldschein nicht wechseln. Was tun? Aussteigen? Schwarz fahren? Weder noch. Man nutzt die Egon-App, um im Bus einzuchecken. Die Ticketkosten werden digital berechnet. Und nicht nur das: Die Fahrt mit dem Stadtbus kann auch deutlich günstiger ausfallen als der Einzelfahrschein aus dem Fahrkartenautomaten.

Digitales Ticket

Warum das neue digitale Angebot des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) Egon heißt, weiß Vincent Feige, Verkehrsplaner bei den Bayreuther Stadtwerken, nicht zu erklären. Stattdessen verwies er bei der Präsentation am Mittwoch auf die Vorzüge des digitalen Tickets namens Egon, das übrigens im gesamten VGN-Verbreitungsgebiet gültig ist mit einer Ausnahme: Wer mit dem Zug nach Bamberg fahren will und die Strecke über Kulmbach wählt, sollte wissen, dass er sich dann streckenweise außerhalb des VGN bewegt. Deshalb, rät Feige, sei es sinnvoll, über Nürnberg zu fahren.

Am Handy einchecken

Mit Egon ist die digitale Fahrkarte auch in Bayreuth angekommen. Wer sich die App auf sein Smartphone geladen hat, muss nur noch eines tun, wenn er den Bus benutzen will: Er muss beim Einsteigen einfach Egon aktivieren und ist damit eingecheckt. Wohin er fährt und wie lange er unterwegs ist, checkt Egon anhand der Standortdaten. Das System registriert außerdem, wenn der Fahrgast umsteigt und wenn er am Ziel angekommen ist. Pro Kilometer berechnet Egon dem Nutzer dann eine Grundgebühr von einem Euro für jeden Tag und pro Kilometer 24 Cent.

Günstiger zum Ziel

Ein Beispiel: Zieht man am Fahrkartenautomaten oder löst beim Fahrer einen Fahrschein für die Strecke vom ZOH zum Klinikum, fallen für die einfache Fahrt 2,10 Euro an, für die Rückfahrt noch einmal 2,10 Euro, insgesamt 4,20 Euro. Mit Egon wird es günstiger. „Für die insgesamt zehn Kilometer lange Strecke verrechnet die Egon-App 3,40“, hat Feige berechnet. Großer Vorteil der Egon-App, neben den günstigeren Preisen, ist, dass Egon nur die Streckenlänge berechnet. Feige: „Man zahlt nur, was man auch fährt.“

Allerdings will der Verkehrsplaner der Stadtwerke nicht verhehlen, dass es sich bei der Egon -App in erster Linie um ein Angebot für Gelegenheitsnutzer handelt, die ab und zu den Öffentlichen Nahverkehr nutzen. Für die Vielfahrer komme die Monatskarte noch immer günstiger. In naher Zukunft auch das Deutschlandticket für 49 Euro. Dass letzteres Egon das Wasser abgrabe, befürchte er hingegen nicht, sagt Feige. Beide Angebote würden sich ideal ergänzen.

Testnutzer schildern Erfahrungen

Zwei Jahre lang werden bis zu 20.000 Fahrgäste im VGN-Großraum die Egon-App testweise nutzen und mittels Fragebogen ihre Kritik oder Lob mitteilen. Basierend auf den Erfahrungen der Testnutzer werde Egon immer wieder modifiziert. Vielleicht kann dann am Ende der Testphase in zwei Jahren auch das Fahrrad über Egon abgerechnet werden. Noch muss das Ticket für das Rad am Automaten gezogen werden.

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