Wie ist die Stimmung im DHB-Team?
Voller Vorfreude – aber auch etwas gedämpft. Die Verletzung von Patrick Groetzki bei der geglückten EM-Generalprobe am vergangenen Samstag (6. Januar) war ein Rückschlag. In dieser hatten sich Deutschlands Handballer in der Kieler Handball-Arena gegen Außenseiter Portugal 35:31 (20:15) durchgesetzt.
Der Rechtsaußen Groetzki fehlt der DHB-Auswahl nicht nur auf, sondern vor allem neben dem Feld mit seiner Erfahrung von 172 Länderspielen. Handball-Bundestrainer Alfred Gislason verzichtet nach der Verletzung von Groetzki zunächst auf eine Nachnominierung, hält sich diese Option vor dem deutschen EM-Auftaktspiel gegen die Schweiz aber offen. Als potenzielle Nachrücker stehen die beiden Außenspieler Lukas Zerbe und Tim Nothdurft bereit.
Wie stehen die deutschen Chancen?
Auf eine offizielle Zielsetzung verzichtet der Verband bewusst. Bundestrainer Gislason und seine mit fünf Turnier-Debütanten gespickte Mannschaft dürften aber auf eine Halbfinal-Teilnahme schielen - und geträumt werden darf ohnehin.
Torhüter Andreas Wolff sagte: „Das Ziel ist natürlich ganz klar, Europameister zu werden.“ Als größter Trumpf gelten dabei die Zuschauer. Getragen von der beeindruckenden Atmosphäre des Heim-Publikums wie etwa beim Wintermärchen 2007 soll es bei einer EM erstmals seit dem Titelgewinn 2016 wieder unter die besten Vier gehen. Ein dritter EM-Triumph nach 2004 und 2016 wäre eine kleine Sensation.
Wer sind die deutschen Schlüsselspieler?
Wolff im Tor ist nicht nur erfahren und weiß, wie man Titel gewinnt. Der 2016er-Europameister ist seit Jahren der unumstrittene Rückhalt der deutschen Mannschaft. Gerade rechtzeitig meldete er sich für das Turnier nach einem überstandenen Bandscheibenvorfall fit.
In der Defensive hängt außerdem viel vom Innenblock aus Kapitän Johannes Golla und Julian Köster ab, beide wiesen am eigenen Kreis bereits ihre Weltklasse nach. In der Offensive ist Knorr der Dreh- und Angelpunkt. Bei der Vorjahres-WM wurde der heute 23-Jährige dank seiner Zuckerpässe und Zaubertore zum besten Nachwuchsspieler gewählt.
Wo werden die EM-Spiele übertragen?
ARD und ZDF übertragen alle deutschen EM-Auftritte live im Fernsehen. Außerdem wird es mehrere Partien ohne deutsche Beteiligung im kostenlosen Livestream der öffentlich-rechtlichen Sender im Internet zu sehen geben.
Wer jedes Spiel sehen will, kann sämtliche 65 EM-Partien live und auf Abruf im Netz bei Dyn verfolgen. Der Streamingdienst ist seit Sommer auch Medienpartner der Handball-Bundesliga und zeigt mindestens 31 EM-Spiele exklusiv. Ein Jahresabo kostet monatlich 12,50 Euro, ein Monatsabo 14,50 Euro.
Wie steht es um die Tickets für die Handball-EM?
Stand Montag, 8. Dezember, sind mehr als 75 Prozent aller Tickets verkauft worden. „Wir tendieren schon fast in Richtung 80 Prozent. An 14 von 18 Vorrundenspieltagen sind wir ausverkauft. Das zeigt, dass wir auch an nicht deutschen Spielorten gute Besucherzahlen haben“, sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober am Montag in Köln.
In Mannheim und Berlin gebe es noch an zwei Spieltagen unter der Woche rund 1500 Karten, auch für die Spiele in der Hauptrunde seien noch Tickets verfügbar. „Im Vergleich zu allen anderen internationalen Veranstaltungen sind wir zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut unterwegs und besser als es jemals der Fall war“, sagte Schober. Zufrieden sei man aber noch nicht.
Eine Übersicht über die Ticketkontingente, freie Plätze und Preise gibt es unter: tickets.eurohandball.com/de/men2024