Der Schulbegleiter ist im Regelfall jeweils den ganzen Schultag dabei. „Der Assistent oder die Assistentin hilft beim An- und Auskleiden, beim Toilettengang, oder auch in der Handarbeitsstunde“, schildert Kerstin Waldmann. Manchmal könnten Assistenten aber auch in einzelnen Schulfächern pausieren.
Ziel sei, die Selbstständigkeit des gehandicapten Kindes zu fördern. Waldmann erinnert sich an ein stark sehbehindertes Mädchen, das mehrere Jahre betreut worden sei. Sie wertete es als großen Erfolg, dass dieses Kind inzwischen ohne Unterstützung der Offenen Hilfen auskomme.
Auch für andere Kinder mit Diagnosen wie einer seelischen Behinderung, mit ausgeprägten Aufmerksamkeitsdefizit-Syndromen (ADHS), Autismus oder aus einer schwierigen häuslichen Situation müsse von den pädagogischen Fachleuten der Offenen Hilfen ein Unterstützungsangebot organisiert werden.
An weiterführenden Schulen wie dem Gymnasium wurde vor allem für Körperbehinderte der Unterrichtsalltag organisiert. „Das kann auch ein Rollstuhlfahrer sein, der je nach Gehbehinderung Hilfe braucht.“ Gerade bei den Schulbegleitungen gab es Corona-bedingt die größten Änderungen. „Der Schulbetrieb ist ja mehrfach längere Zeit ausgefallen, oder es gab einen Wechsel zwischen Homeschooling und Präsenzunterricht.“ Das hatte gravierende Auswirkungen auf die Organisation und Durchführung der Schulbegleitung. Aus Hygieneschutzgründen erfolgt die Beratungsarbeit in der Hauptstraße inzwischen getrennt durch eine Plexiglasscheibe.
Nach gut zehn Jahren Offenen Hilfen in Pegnitz freut sich Leiterin Waldmann: „Wir haben zum ersten Mal die Anfragen nach einem Studienassistenten und nach einem Ausbildungsassistenten.“
In beiden Fällen kann geholfen werden. Allerdings beschränkt man sich bei der Unterstützung von Studenten auf Unis im näheren Bereich von Pegnitz – wie Bayreuth oder Nürnberg. „Konstanz wäre dafür zu weit weg.“ Dann würde der Klient an eine andere Niederlassung vor Ort vermittelt.
Natürlich geht es nicht nur um Schule, Ausbildung und Jobs. „Wir machen auch Angebote im Freizeitbereich. Auch wenn diese im abgelaufenen Jahr Corona-bedingt drastisch eingeschränkt waren.
In guten Zeiten wurden gemeinsame Kino- und Restaurantbesuche, Discoabende oder Tripps zu einem Weihnachtsmarkt auf die Beine gestellt. Außerdem noch Ausflugsfahrten für Kinder – oder Erwachsene – nach Dresden, Berlin, an den Ammersee oder in die Jugendherberge Weißenburg.
An Ideen herrscht in Waldmanns Team kein Mangel. Vielfach einzige Voraussetzung: das Abklingen der Corona-Pandemie.