„Schläft ein Lied in allen Dingen“, heißt es in einem berühmten Gedicht von Joseph von Eichendorff. Der Wahl-Bayreuther Robert Eller ist einer, der diese Lieder wecken will. Nicht nur in den Dingen, sondern auch in den Menschen. „Ich bin der Meinung: Jeder kann singen“, sagt Eller. „Ob es dem entspricht, was in den Noten steht, ist eine andere Frage.“ Als Chorleiter wisse er, dass es nicht schlimm sei, wenn in einer Gruppe nicht alle gleich klingen: „Die individuellen Stimmen werden von der Gemeinschaft aufgefangen“, sagt er. Eller ist 62 Jahre alt, er leitet seit 15 Jahren den Robert Eller-Chor in Bayreuth. Dass die Mitglieder den Chor nach ihm benennen wollten, das habe er anfangs „a weng komisch“ gefunden. Im Zentrum des Chors soll aber nicht er stehen, sondern der gute Zweck. Der Chor singt jährlich zwei Benefizkonzerte. Die Einnahmen kommen, wie Eller berichtet, regionalen Vereinen und Aktionen zugute wie der Kurier-Stiftung Menschen in Not oder der Suppe am Samstag, ein ökumenisches Hilfsangebot der Bayreuther Kirchen. „Wir haben weit über 25.000 Euro eingesungen in diesen 15 Jahren“, sagt Eller. Er leitet auch einen Frauenchor in Hof. Er arbeite „überwiegend mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte“. Geplant sei das nicht gewesen, es habe sich aus einem Volkshochschul-Kurs ergeben. So wie viele Wendepunkte in Ellers Leben nicht geplant gewesen waren.
Grüner Faden Der singende, springende Tausendsassa
Johannes Pittroff 07.10.2024 - 18:15 Uhr