Grüne wollen Klarheit zu Bebauungsplan Lindig-West: Die Garagen-Frage

Von

Die Sorgen der Anwohner von Lindig sind nicht kleiner geworden seit dem Ortstermin am 12. September. Sie haben nach wie vor Sorge, dass eine Oldtimer-Garage in ihrem Wohngebiet gebaut wird. Unter anderem. Jetzt hat die Grünen-Stadträtin Sabine Steiniger eine Anfrage an die Verwaltung gestellt. Sie will wissen, was Sache ist in Lindig. Mit dem Bebauungsplanänderungsverfahren. Und was an der Garage tatsächlich dran ist.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

 Foto: red

Steininger sagt am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung, dass sie bei dem Ortstermin zu der Erkenntnis gelangt sei, dass die Anwohner von Lindig nach wie vor auf dem Standpunkt stünden, dass sie „gar keine Bebauung wollen“. Keine Oldtimer-Garage für 16 Fahrzeuge auf einem Grünstreifen, der im Besitz der Stadt ist. Und keine Bebauung der Gartengrundstücke, die vor dem Lindiger Wohngebiet liegen. Damit würden sich die Interessen der Anwohner auch mit denen der Grünen im Stadtrat decken. Denn: Die Grünen lehnten „jegliche weitere Bebauung ab, die unseres Erachtens darüber hinaus eine Zerstörung des Landschaftsbildes vom Übergang des Rotmaintals über die Hangflächen zur vorhandenen Wohnbebauung und keinesfalls eine sinnvolle Arrondierung bedeuten würde“, wie Steininger mitteilt.

Nach der Werbung weiterlesen

Sie könne sich durchaus vorstellen, sagt Steininger, dass man einen Grundstückstausch anregen sollte. „Bayreuth hat andere Flächen, auf denen man ein Baurecht einräumen könnte“, sagt Steininger. Besonderes Augenmerk legt sie in ihrer Anfrage allerdings auf die große Garage, die als halb in den Hang eingebaute Garage mit begrüntem Dach geplant sein soll. „Diese Garage hat den ganzen Rattenschwanz an Aktivitäten nach sich gezogen. Auch hier lässt sich sicher eine andere Möglichkeit finden, um dem Bauwerber weiter zu helfen“, sagt Steininger.

Der Leiter des Stadtplanungsamtes, Ulrich Meyer zu Helligen, sagt auf Anfrage unserer Zeitung, beim derzeit eingeleiteten Bebauungsplanänderungsverfahren würde sich für die Anwohner von Lindig nichts ändern. Zumindest in dem Bereich, der ihr Wohngebiet betreffe. „Das würde reines Wohngebiet bleiben.“

Allerdings eben nur bis zu einem Rad- und Fußweg am Ende des Wohngebiets, vor den als Gärten genutzten Grundstücken. Die Wiese – damit das mutmaßliche Garagengrundstück – westlich des Fußwegs und die Gärten dahinter würden als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen. Damit wäre auch der Bau der Garage „ausnahmsweise möglich“, wie Meyer zu Helligen sagt. Dass allgemeines und reines Wohngebiet ineinander übergehen, sei durchaus gängig. Auch in Bayreuth.

Die Aussage von Stadträten beim Ortstermin am 12. September, die Garage sei „vom Tisch“, wird durch eine Anfrage unserer Zeitung von der Stadtverwaltung relativiert: Wie die stellvertretende Pressesprecherin der Stadt, Kerstin Dettlaff-Mayer mitteilt, liege für die Garage „beim Bauordnungsamt der Stadt Bayreuth ein konkreter Bauantrag vor“.

Der Bauantrag sei „aufgrund des derzeit laufenden Flächennutzungsplan- und Bebauungsplanänderungsverfahrens zurückgestellt“ worden und sei aktuell „deshalb nicht entscheidungsreif. Diese Verfahren wurden eingeleitet, nachdem die zuständigen Gremien ein solches Vorgehen beschlossen haben. Ob und wie die Bauleitplanänderungsverfahren weitergehen werden, ist letztlich Entscheidung des Stadtrates“, teilt Dettlaff-Mayer schriftlich mit.