Warm ums Herz
Zum Nachtisch gibt es Blöchla. Die zarten Gebäckstücke in Zylinderform werden in Butterschmalz ausgebacken und in Zucker gewälzt. „Die Blöchla sind den Baumstämmen nachempfunden, die die Flößer im Frankenwald transportiert haben“, erklärt Genussbotschafterin Kerstin Rentsch. Ihr wird warm ums Herz, wenn sie merkt, wieviel manchen Menschen die alten Spezialitäten bedeuten.
Zum Beispiel einem Ehepaar aus Pressig, das schon lange im Schwäbischen wohnt. „Die beiden meinten, dass es wie bei Oma schmeckt. Das war ein tolles Kompliment für mich“, sagt Kerstin Rentsch. Schleckermäuler kosten auch den Honig von Imker Anton Herzig und erfahren von seinen Bienen-Projekten mit Kindern und Jugendlichen. Und dass es bald einen „oberfränkischen Regierungshonig“ geben soll, wie er verrät.
Beim Oberfrankentag gehört die Bühne der Bayernhalle der Stadtkapelle Kupferberg. Hier tanzen dann auch die Kulmbacher Büttner. Höhepunkt der Vorführung ist der Anstich des Eisbocks: Die Halle tobt, als das Starkbier im Blitzlichtgewitter aus dem gefrorenen Fass gezogen wird. „Beim Bier kann Berlin nicht mit Oberfranken mithalten“, urteilt Detlev Rose. Der Berliner ist vor einigen Jahren nach Coburg gezogen und nimmt sich am Oberfrankenstand die Infobroschüre über die Fränkische Schweiz mit. Den Wechsel von der Hauptstadt nach Coburg bereut er nicht. „Oberfranken finde ich toll“, sagt er. „Ich will da nicht wieder weg.“
Frank Ebert, Geschäftsführer des Vereins „Oberfranken Offensiv“, der den gemeinsamen Auftritt in Berlin organisiert, zieht ein positives Fazit. „Jeder hat sich bei uns wohlgefühlt. Und für viele Oberfranken ist unser Stand ein Stück Heimat in Berlin“, sagt er. Der gemeinsame Auftritt der Landkreise und kreisfreien Städte Oberfrankens sei der richtige Schritt. Nur gemeinsam könne die Region punkten.