Grüne Oasen Landkreis Vorreiter in Sachen Naturgarten

67 Gartenbesitzer erhielten bei einer Veranstaltung in der Fichtelgebirgshalle von Landrat Peter Berek die Naturgarten-Plakette überreicht Foto: /Landratsamt

Im Landkreis Wunsiedel gibt es bereits mehr ausgezeichnete Naturgärten als im restlichen Oberfranken zusammen. Mit der Verleihung der Plakette wurde eine neue Runde ausgerufen.

 
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Akkurat gemähter „englischer Rasen“ oder Steinwüsten im Vorgarten waren gestern, der verantwortungs- und umweltbewusste Gartenbesitzer von heute setzt auf Blumenwiesen, blühende Hecken und eine buntgemischte Vielfalt in seiner grünen Oase. Mit dieser Biodiversität leistet der Naturgartenbesitzer einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Artenschutz.

Um durch positive Beispiele mehr Menschen für die Notwendigkeit einer natürlichen Gartenbewirtschaftung zu sensibilisieren, hat der Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege Fichtelgebirge zusammen mit dem Landkreis und finanzieller Unterstützung der Sparkassenstiftung die Auszeichnung „Naturgarten Fichtelgebirge“ ins Leben gerufen. Durch die Verleihung der hübsch gestalteten Porzellan-Plakette sollen vorbildliche Gärten, die gleichsam Naturparadiese und Wohlfühloasen für Mensch und Tier sind, kenntlich gemacht werden, teilt das Landratsamt mit.

Ökologische Gartenideen

„Wir besitzen eine so reichhaltige Gartenkultur in unserer Region, mit der Aktion wollen wir diese Gartenbesitzer finden und mit ihren naturnahen und ökologisch orientierten Gartenideen für eine Nachahmung werben“, sagte Kreisgartenfachberaterin Claudia Büttner. Im Jahr 2021 hat der Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege Fichtelgebirge erstmals Gartenbesitzer dazu aufgerufen, sich für die Auszeichnung mit ihrem Garten zu bewerben. Es waren dabei bestimmte Kriterien zu erfüllen, die von einer Jury bei einem Besuch auch überprüft wurden. Zum Beispiel müssen die Gärten eine hohe Vielfalt an Lebensräumen aufweisen, es dürfen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel oder Dünger verwendet werden, außerdem braucht der Garten ein großes Blühangebot für Insekten und es sollten auch „wilde Ecken“ vorhanden sein. „Wir waren überwältigt von der großen Resonanz auf die Ausschreibung der Aktion, es brach eine Lawine von Anmeldungen über uns herein und wir waren selbst überrascht, wie viele Naturgärten wir hier im Landkreis bereits haben“, stellte Kreisgartenfachberaterin Claudia Büttner bei der feierlichen Veranstaltung zur Verleihung der Naturgarten-Plaketten erfreut fest. Sage und schreibe 77 Gartenbesitzer haben sich um eine Plakette beworben und an 67 Gärtner hat Landrat und Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenkultur und Landespflege, Peter Berek, die Naturgarten-Plakette bei der Feierstunde in der Fichtelgebirgshalle überreicht. In Ihrem Grußwort betonte Birgit Wunderratsch, die zweite Vorsitzende des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege Oberfranken, dass es im Landkreis Wunsiedel schon jetzt nach der ersten Verleihung der Plaketten mehr ausgewiesene Naturgärten gebe als im ganzen restlichen Oberfranken zusammen. Der Landkreis Wunsiedel nehme damit eine Vorreiterrolle in der landesweiten Naturgartenbewegung ein.

Netzwerk von Naturgärten

Der Kreisverband will nun auf diese große Resonanz aufbauen und ein Netzwerk für Naturgärten schaffen, das sich laufend erweitert und das Möglichkeiten für Gartenführungen, Veranstaltungen und Vorträge bietet. Deshalb wurde bei der Veranstaltung in der Fichtelgebirgshalle auch gleich der Startschuss für die neue Bewerbungsrunde gegeben. Bis Mitte Juni 2022 können sich alle interessierten Naturgartenfans mit ihren grünen Oasen bewerben. Informationen und Anmeldeformulare hierzu gibt es bei der Kreisgartenfachberatung im Landratsamt Wunsiedel und auf der Homepage des Kreisverbandes www.gartenbauvereine-fichtelgebirge.de. red

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