Ein paar Minuten vor seiner Landung in London folgte dann der nächste Affront: Trump setzte noch aus der Regierungsmaschine einen Tweet ab, in dem er den Bürgermeister der britischen Hauptstadt, Sadiq Khan, wüst beschimpfte. Noch dazu schrieb er Khans Namen darin falsch. Eine eigenwillige Form von Ankunfts-Honneurs.
Es ist nicht das erste Mal, dass Trump einen Auslandsbesuch mit einem wenig schmeichelhaften Tweet über seine Gastgeber einläutet. Er bricht regelmäßig die Gepflogenheiten von Diplomatie und Protokoll, manchmal auch die Regeln des Anstands.
Vor seinem Besuch äußerte er sich noch dazu abschätzig über die Ehefrau von Prinz Harry, Herzogin Meghan. Konfrontiert mit deren Kritik an seiner Politik sagte Trump da, er habe gar nicht gewusst, dass sie "fies" gewesen sei. Angesichts allgemeiner Irritationen über die Aussage behauptete der Präsident später schlicht, er habe das nie gesagt. Womöglich hat seine Aussage aber doch bleibenden Eindruck hinterlassen. Beim Empfang im Buckingham-Palast jedenfalls schien Prinz Harry sich in etwas räumlicher Distanz zu Trump zu halten.
Der US-Präsident bemühte sich vorab zwar auch um warme Worte an die Briten. Er liebe Großbritannien, verkündete Trump da. Ob die Botschaft zwischen den vielen anderen Keilereien ankam, ist fraglich. Ob seine Liebe erwidert wird, auch.