Pegnitz - In Pegnitz hat am Sonntagabend die Polizei eine Wohnung gestürmt – und dabei zwei Leichen gefunden: die eines Mannes und einer Frau. Dabei soll es sich um den 63-jährigen Wohnungsinhaber handeln, wie das Polizeipräsidium Oberfranken am Abend mitteilte.
Wie es von der Polizei hieß, hatte sich der Mann gegen 15.30 Uhr bei der Einsatzzentrale gemeldet und angegeben, er wolle sich etwas antun. Laut Polizei waren zahlreiche Streifen der örtlichen Polizei sowie der umliegenden Dienststellen umgehend an die Einsatzörtlichkeit im Pegnitzer Westen gefahren. Frühzeitig erkannten die Polizeikräfte, dass sich der 63-Jährige wohl noch in seiner Wohnung aufhielt. Sie umstellten die Wohnung und brachten die übrigen Anwohner des Mehrfamilienhauses nach draußen.
Da der Mann über eine waffenrechtliche Erlaubnis verfügte und nicht ausgeschlossen werden konnte, dass er bewaffnet ist, verständigte die Einsatzzentrale das Spezialeinsatzkommando (SEK) und die Verhandlungsgruppe aus Nürnberg. Mitglieder der oberfränkischen Verhandlungsgruppe unterstützten ebenfalls vor Ort.
Versuche, mit dem Anrufer wieder in Kontakt zu kommen, blieben den Angaben zufolge jedoch über mehrere Stunden hinweg erfolglos. Man ging davon aus, dass er sich in der Wohnung verschanzt hatte.
Gegen 19.30 Uhr kam dann die Nachricht, dass die Einsatzkräfte die Wohnung gestürmt haben. Dabei fanden sie nach Angaben von Polizeisprecherin Julia Fug die Leiche des Mannes und einer Frau. Nähere Angaben konnte die Sprecherin am Abend noch nicht machen, zunächst sei die Kriminalpolizei vor Ort, um die Toten zu identifizieren. Zudem müsse ein Arzt die Todesursache feststellen, hieß es.
Die ersten Anzeichen sprechen damit für einen sogenannten erweiterten Suizid – also dafür, dass der Anrufer seine Ankündigung wahr gemacht hat, sich das Leben zu nehmen, und dabei die Frau ebenfalls getötet hat. Genauere Erkenntnisse über den Hergang müssen jedoch die Ermittlungen der Polizei ergeben. So ist auch zu klären, in welcher Beziehung der Mann zu der getöteten Frau stand.
Während des Einsatzes waren zahlreiche Kräfte der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes vor Ort. Die Einsatzstelle lag nahe dem ehemaligen Pflaums Posthotel in Pegnitz und ist eine belebte Wohngegend. Für den Großeinsatz war sie weiträumig abgesperrt – und das über mehrere Stunden.