Das Fichtelgebirge feiert sich: Tausende Besucher, zweihundert Helfer und hundert Aussteller machen das riesige Begegnungsfest im kleinen Brand in der Oberpfalz zur „schönsten Sommerlounge bisher“, wie Gäste und Verantwortliche versichern.
So heiß, so voll, so toll: Das 1200-Seelen-Dorf Brand platzte am Donnerstag trotz der Gluthitze aus allen Nähten. Nicht einmal während des bekannten Schaffestes wird in dem kleinen Örtchen im Landkreis Tirschenreuth so viel geboten. Auch Bürgermeister Bernhard Schindler ist überwältigt: „Das ist unser Fichtelgebirge, das sind unsere Leute – darauf können wir stolz sein.“
Sogar Sibylle Kießling, Hauptorganisatorin aller acht bisherigen Sommerlounges, hatte ein dickes Lob für all diejenigen, die zum Gelingen dieses ersten Begegnungsfestes in der Oberpfalz beigetragen haben: „Ihr toppt alles“, konstatierte die „treibende Kraft“ des Fördervereins Fichtelgebirge. Die Verantwortlichen in Brand entwickelten 1000 Ideen, um die seit 2019 geplante Riesen-After-Work-Party umzusetzen, sagte Kießling. „So viel Spaß, so viel Engagement“ führten nun zum Erfolg.
„Es war die schönste Sommerlounge bisher“, schwärmte Moderator Jens Stenglein. Gäste wie Verantwortliche bestätigen dies.
Aber während der aktuellen Brander Sommerlounge ist vor der kommenden in Selb, die 2023 eingebunden wird in die deutsch-tschechischen Freundschaftswochen. Die Staffelübergabe war am Donnerstag äußerst spektakulär: Fliegende Fallschirm-Boten lieferten das Plakat für die nächste Sommerlounge, das Selbs Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch am Abend bekam.
Schon am Nachmittag strömten massenhaft Besucher nach Brand – trotz 35 Grad im Schatten. Das ist auch Michael Brucker zu verdanken, der für das größte Familienprogramm aller Sommerlounges sorgte. An 30 Stationen schlugen Kinderherzen höher. Außerdem gab es zahlreiche weitere Aktionen wie Mitmach-, Kasperle- und Schattentheater, „Eine-Welt-Parcours mit ökologischem Fußabdruck“, Führungen durchs Städtebau-Projekt „schwebendes Schlachthaus“, Wanderungen und Konzerte. Täuschend echt mimte Markus König von der Theatergruppe den „großen Sohn der kleinen Gemeinde“, den 1873 in Brand geborenen Komponisten Max Reger.
Eine Bürogemeinschaft der besonderen Art lud ins denkmalgeschützte Goberhaus von 1794 ein. Im Herzen ihres kleinen Heimatort es machen CSU-Europaabgeordneter Christian Doleschal und Landtagsabgeordneter Tobias Reiß große Politik. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit den beiden Politikern.
Nicht allein schwitzen mussten auch die Aussteller an über 100 Ständen. Ob bei Hoteliers, Unternehmern oder Vertretern von Gemeinden, Landkreisen, Kultur, Tourismus, Technik oder Sozialem: Dicht an dicht drängten sich die Interessierten durch die Angebotspalette, um Taschen voll mit Infomaterial und Werbegeschenken nach Hause zu schleppen.
Mit etwas Glück war sogar ein Losgewinn dabei. Diesmal lockte die Benefiz-Tombola mit einzigartigen Erlebnissen im Fichtelgebirge. Der Hauptpreis, ein Ghost-Bike samt Erlebnis-Tour, ging an Sabrina Kurz aus Speichersdorf im Landkreis Bayreuth.
„Vernetzen. Entwickeln. Umsetzen“ lautet das Motto des Fördervereins Fichtelgebirge seit der Gründung 2012. Inzwischen haben sich Image und Zusammenhalt deutlich verbessert – sogar über Landkreisgrenzen hinweg. „Mit unseren Nachbarn gemeinsam sind wir richtig, richtig stark“, betonte der Wunsiedler Landrat Peter Berek; seine Kollegen aus Tirschenreuth und Bayreuth, Roland Grillmeier und Florian Wiedemann, bliesen ins gleiche Horn.
Das kulinarische Angebot für die Sommerlounge der Superlative kam selbstverständlich auch aus dem Fichtelgebirge: Zehn Essens- und fünf Getränkeanbieter offerierten Köstlichkeiten aus allen drei Landkreisen. 200 Brander sorgten „mit Herzblut“ unter Regie des FGV-Vorsitzenden Stefan Jungnickl dafür, dass alle zufrieden waren. „Wir machen das sehr gerne für unsere Region, um deutlich zu zeigen: Trotz aller aktueller Probleme gibt es immer noch viel Schönes.“