Goldkronach Das ungelöste Rätsel um die toten Fische

Von Andreas Gewinner
Die Kronach in Goldkronach vor einem Vierteljahr: Der Bach ist im Stadtgebiet komplett schaumbedeckt. Dutzende Fische überleben die Verunreinigung nicht. Was der Auslöser war, konnte letztlich nicht mehr festgestellt werden. Foto: red Foto: Valentin Tischer

GOLDKRONACH. Das Rätsel der toten Fische in der Kronach von Ende September bleibt bis auf Weiteres ungelöst. Das teilt nun auf Nachfrage das Wasserwirtschaftsamt mit.

 
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Schock vor drei Monaten in Goldkronach: Die Kronach, die mitten durch die gute Stube der Stadt, den Marktplatz fließt, ist voller Schaum. Und voller toter Fische, Forellen und Saiblinge, die hier auf natürliche Weise vorkommen. Mehrere Dutzend tote Fische ergab damals der Augenschein. Außer der Stadt waren das Wasserwirtschaftsamt, die Fischereifachberatung des Bezirks und auch die Polizei in den Fall eingebunden. Die Polizei ermittelte wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung.

Fischsterben kann nicht eindeutig geklärt werden

„Die Untersuchungsergebnisse des Landesamtes für Umwelt haben wir Anfang der Woche erhalten. Das abschließende Gutachten durch unseren Biologen wurde gestern an das Landratsamt Bayreuth versandt“, teilte Ende vergangener Woche Boris Roth, Abteilungsleiter für Stadt und Landkreis Bayreuth im Wasserwirtschaftsamt Hof, mit: „Aufgrund der nicht unmittelbar erfolgten Alarmierung und Probenahme konnte die Ursache des Fischsterbens in der Kronach leider nicht eindeutig geklärt werden“, so Roth, „in den Proben, die im Ortskern aus der Kronach entnommen wurden, konnten noch geringe Tensidkonzentrationen festgestellt werden. Inwieweit dies im Zusammenhang mit dem Fischsterben steht, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Die Herkunft des Schaumbildners konnte nicht ermittelt werden. Auch zwei Ortseinsichten im Nachgang halfen nicht, den Beginn der Gewässerverunreinigung weiter einzugrenzen.“

Tenside als mögliche Ursache

Tenside sind als Fett- und Schmutzlöser ein wichtiger Bestandteil von Wasch- und Reinigungsmitteln. Schaumbildung im Wasser gehört dabei zu den Eigenschaften von Tensiden. Beim Abbau von Tensiden in Wasser wird viel Sauerstoff verbraucht. Dies könnte auch die Ursache für das Fischesterben in der Kronach gewesen sein. Fische brauchen Sauerstoff und ersticken buchstäblich, wenn der Sauerstoffgehalt in ihrem Gewässer unter eine kritische Schwelle sinkt. 

Enttäuscht reagiert Bürgermeister Holger Bär auf die Nachricht: „Sehr schade, dass keine genaue Ursache festgestellt werden kann. Es darf sich dennoch keinesfalls wiederholen.“ Eine Mitteilung von Polizei oder Staatsanwaltschaft in er Sache hat Bär zumindest bis vor Weihnachten nicht erhalten. Die Fischereifachberatung rechnet damit, dass es Jahre dauert, bis wieder Normalzustand herrscht.

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