Das Forscherteam analysierte für die Studie die Körper Europäischer Aale verschiedenen Geschlechts und Alters unter anderem per Computertomographie (CT). Die Analyse etwa von Knochen, Muskeln, Leber und Keimzellen ergab, dass die Tiere auf dem Weg in die Sargassosee unter anderem ihr Skelett als Mineralstoffquelle nutzen. Die Knochenmasse nimmt stark ab, darin enthaltene Stoffe wie Phosphor und Kalzium werden frei. Beide Substanzen braucht der Aal für die Reifung. Der Knochenverlust sei bei den Weibchen besonders stark ausgeprägt, schreibt das Team.
"Aale können wie andere Salzwasserfische auch gelöstes Kalzium aus dem Meerwasser aufnehmen, aber gerade für den Bedarf an Phosphor nutzen sie ihre eigenen Körperreserven", sagt Freese. Bei dem Aufbauprozess würden auch Schwermetalle in die sich entwickelnden Eier übertragen. "Die Erkenntnisse der Studie zeigen, dass neben Flussverbauung, Fischerei, Parasiten und Krankheiten auch der Transfer von Schadstoffen wie den Schwermetallen vom Mutterfisch auf die Eier dem Europäischen Aal das Überleben schwer machen kann."