Gewerkschaft warnt Parkinson-Gefahr durch Einsatz von Pestiziden

Wer in „grünen Berufen“ arbeitet, leidet häufig an Rückenschmerzen. Doch es gibt noch ein weiteres Gesundheitsrisiko, an das viele gar nicht denken.

 
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Neben Mitarbeitern im Gartenbau oder der Floristik kommen auch Beschäftigte in der Landwirtschaft in Kontakt mit Pflanzenschutzmittel. Leiden sie aufgrund dessen unter gesundheitlichen Problemen, ist das ein Fall für die gesetzliche Unfallversicherung, heißt es von der IG Bau. Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Menschen in „grünen Berufen“ haben ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Davor warnt die IG Bau und macht dafür den Einsatz von Pestiziden verantwortlich. „Wer im Landkreis Kulmbach auf dem Feld arbeitet oder im Gewächshaus Pflanzen hochzieht, den kann es treffen: Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Parkinson zu erkranken“, warnt der Bezirksvorsitzende der IG Bau Oberfranken, Uwe Behrendt. Für Beschäftigte der „grünen Berufe“ gebe es eine wichtige Neuerung: Das Parkinson-Syndrom durch Pestizide wird jetzt erstmals als Berufskrankheit anerkannt.

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Damit hätten Betroffene über die Berufsgenossenschaft Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. „Wer welche Unterstützung bekommt, hängt vom Einzelfall ab.“ Das gelte neben Menschen, die in der Landwirtschaft gearbeitet haben, auch für Beschäftigte im Gartenbau, im Forst und in der Floristik. Sogar auf dem Bau werde bei Sanierungsarbeiten mit Pestiziden gearbeitet. „Vielen ist gar nicht bewusst, wo überall Pestizide zu finden sind.“ Der Gewerkschafter rät Menschen, die in gefährdeten Branchen arbeiten, sich bei Fragen an ihre Berufsgenossenschaft zu wenden. Allein in der Landwirtschaft sind im Kreis Kulmbach nach Angaben der IG Bau rund 280 Menschen beschäftigt.